Heilung


Heilung wird als Wiederherstellung der Gesundheit unter Erreichen des Ausgangszustandes definiert. Nehmen wir unsere Worte ernst, bedeutet Heilung die Rückkehr zu einem bereits erfahrenen Zustand. Heilung kann also niemals ein Prozess der Weiterentwicklung sein, sondern immer nur eine Schleife. Ein Kreis zurück, zu einem bekannten Punkt. Diesen Punkt nennen wir Gesundheit und dabei ist es egal, ob es sich um physische, psychische, seelische oder mentale Gesundheit handelt. Allerdings müssen wir uns nun fragen, was Gesundheit überhaupt ist. Mit "Gesundheit" meinen wir einen subjektiven Zustand körperlichen und geistigen Wohlfühlens.


Soweit so gut.
Unser Wohlbefinden ist jedoch nicht nur von der individuellen Gesundheit abhängig, sondern auch von den uns umgebenden Lebensumständen. Verändern sich die Lebensumstände, können wir unser Wohlbefinden verlieren. Unser Wohlbefinden ist aufgrund von Erfahrungen entstanden und diese Erfahrungen sind das Regelwerk unseres Alltags. Normalerweise steuert uns unser "Autopilot", anhand eines stetigen Vergleichs des Regelwerks mit der momentanen Wahrnehmung, durch den Alltag. Dieser Vorgang lässt uns völlig unbehelligt, solange die Steuerbewegungen innerhalb eines Toleranzbereiches bleiben. Kommt der Autopilot aus dem Tritt und der Toleranzbereich wird überschritten, merken wir das sofort an "Unwohlsein" und unser Aufmerksamkeitsfokus wird auf das aus der Balance geratene Thema gelenkt. Mit vereinten Kräften steuern wir dann auf dem optimalen Weg zurück in das Wohlbefinden. Heilung ist geschehen, aber wir sind wieder an dem Punkt angelangt, der uns ein Minimum an "Unwohlsein" mit uns selbst, mit unserem Leben und der Welt suggeriert. Obendrein merken wir uns die Ursache der Unbalance, die es gewagt hat unsere Aufmerksamkeit anzufordern, damit das nicht wieder geschieht. So verstricken wir uns mit den besten Absichten in ein immer enger werdendes Regelwerk aus Erfahrungen, das unser Leben bestimmt - ad infinitum.

Zu diesem Wohlfühl-Zustand gehören natürlich auch die Gedanken und Gefühle des Augenblicks. Über das immer aktive Regelwerk werden sie bewertet, eingeordnet und lösen Ruhe oder Aktivität aus. Werden wir mit Informationen konfrontiert, die konträr zum Regelwerk sind, schrillen sofort alle Alarmglocken und ein intensiver Prozess der bewussten Verarbeitung folgt, an dessen Ende meistens Ablehnung steht. Vor allem dann, wenn aufgrund der Information, Änderungen am Regelwerk unumgänglich werden.

Machen wir nun einen kleinen Schlenker in psycho-physikalisches Geschehen:
Wir sind sicher, dass wir unsere Gedanken denken. Wir sind sicher, dass sich diese Gedanken im physischen Gehirn abspielen. Wir können beweisen, dass eine Person mit einem abgetöteten Gehirn, keine gedanklich gesteuerten Reiz-Reaktions-Muster mehr zeigt. Wir gehen deshalb davon aus, dass das Gehirn der Ort des Denkens ist. Wir können sogar beweisen, dass ein temporär sediertes Gehirn, keine Wahrnehmungsreize verarbeitet, geschweige denn eine bewusste Erinnerung an die Zeit der Sedierung möglich ist. Auch das lässt uns zu dem Schluss kommen: Das Gehirn ist der zentrale Ort des Bewusstseins.
Nun, was ist das Gehirn? Es hat doch keine materielle Sonderstellung im Universum, oder? Es ist doch, genau wie alles andere auch, eine komprimierte Quantenenergie, die wir als Anhäufung von Atomen, Molekülen und hochspezialisierten Zellen erfahren. Komprimierte Quantenergie ist jedoch Information. Jeder Programmierer weiß, dass ein Programm aus nichts anderem besteht, als die Daten, die es verarbeitet: Haltbar gemachte Informationsmuster, die in einer vom Menschen nachvollziehbaren Form und nach seiner Logik folgerichtig und wiederholbar, andere Informationsmuster verarbeitet.

Nichts anderes ist das Gehirn, auch wenn das jetzt etwas pikiert ist. 

Das Gehirn ist ein Programm, das Daten verarbeitet. Diese Daten nennen wir Wahrnehmung, Gedanken und Gefühle.
Doch was ist das Programm?
Die Datenverarbeitung dieses Programms erfahren wir jeden Tag. Es ist ein permanenter Zustand der Änderung. Anpassen, lernen, vergessen, bewerten, Prioritäten ändern. So erleben wir die Auswirkung des Programms. Situationen kommen und gehen, Entscheidungen werden gefällt, Handlungen nach Prioritäten geordnet und in folgerichtige Sequenzen gelenkt. Hochrechnungen und Zukunftsprojektionen werden erzeugt. Alles um eines zu erreichen: Den Status Quo des Wohlbefindens zu halten!
In diesem ganzen Fluss bleibt jedoch etwas unverändert. Es scheint ein konstantes Zentrum zu sein, um das die ganze Aktivität kreist. Wir nennen dieses Zentrum "ich" und meinen dasjenige, was die Aktivität auslöst, das all die Gedanken denkt und die Wahrnehmungen hat. Dieses "ich" erlebt sich im Zentrum "seines" Lebens als physische und geistige Existenz. Dieses "ich" ist das Programm. Ein haltbar gemachtes Informationsmuster, das in einer nachvollziehbaren Form und Logik folgerichtig und wiederholbar, andere Informationsmuster verarbeitet. Nun ist ein Programm nichts anderes als eine, in intelligenter Weise angeordnete Informationssequenz, die sich im besten Falle aufgrund der verarbeiteten Information, selbst verändern kann. Die Fähigkeit zur Selbstveränderung ist seine wichtigste Eigenschaft. Dadurch kann es sich an verändernde Wahrnehmungsströme anpassen und wir Menschen profitieren daraus durch unsere unglaubliche Adaptionsfähigkeit an das Leben.
Jedoch ist seine oberste Maxime alles im "Wohlbefinden" zu halten, zugleich Fluch und Segen. Segen, weil es uns erlaubt vollautomatisch Wohlbefinden zu erleben. Fluch, weil es jeden Versuch abwehrt, das einmal als optimal geschaffene Regelwerk zu verändern. Doch irgendwie hat das "intelligent Design", das dieses Programm geschaffen hat, diesen Umstand vorhergesehen und eine Art Zufallsgenerator eingebaut, der die wohldefinierte Logik des Programms unterläuft. Wir kennen die Arbeit dieses Zufallsgenerator als spontane Idee, als kreativen Schub, als unvorhersehbaren Zufall. Die so erzeugten Informationen bringen die logische Arbeit des Autopiloten durcheinander und zwingen ihn, sich mit neuen - wir sagen: kreativen - Ideen, Umständen und Ereignissen auseinander zu setzen. So entstehen Paradoxe, an denen die Regelwerk-Logik zusammenbricht. Dies sind meistens ganz schwierige Zeiten, die mit Wohlfühlen rein gar nichts mehr zu tun haben. Und doch sind sie die wichtigsten Zeiten im Leben!
Bricht unser Programm nämlich unter dem Einfluss eines solchen Paradoxes zusammen, baut es sich sofort wieder auf. Dabei verändert es sich so, dass es die zum Paradox führenden Umstände mit umfasst und so das Paradox auflöst. Der Zusammenbruch (Reset) hat ein erweitertes Programm hervorgebracht, das fortan besser mit paradoxen Informationen umgehen kann. Wir sind gewachsen oder nennen wir es doch lieber gleich: Eine Bewusstseinsänderung ist geschehen. Wir stehen an einem neuen Punkt und fühlen uns wieder wohl. Das ist keine Heilung, sondern Wachstum. Fortan wird uns so eine Intervention des kreativen Zufallsgenerator nicht wieder zusammenbrechen lassen.

Ich hoffe, ich konnte zeigen, dass Informations- bzw. Wahrnehmungsänderungen erst dann zu einer Bewusstseinsänderung führen, wenn das Programm, das wir "ich" nennen, diese nicht mehr verarbeiten kann. Es muss zusammenbrechen, damit es mit erweiterten Funktionen wiederauferstehen kann, die die Unverarbeitbarkeit solcher Informationen oder Wahrnehmungen ermöglichen. Genau dieses meinen alle  Lehren, wenn sie vom Abtöten oder Überwinden des "Ego" sprechen. Wir Menschen müssen bereit sein, dass, was wir für unser "ich" halten, aufs Spiel zusetzen, es zu riskieren, damit es zu etwas Neuem, Größeren werden kann. Es ist Teil des Spiels, dass wir uns dabei immer wieder mit dem Undenkbaren konfrontieren müssen und unsere Entscheidungen fällen. Dass wir nicht wissen können, ob die erhaltenen Informationen stimmen, ob unsere Entscheidungen richtig sind und ob wir dem Leben trauen können. Der kreative Zufallsgenerator wird immer wieder feuern und unsere Selbstverliebtheit auf die Probe stellen, den Knüppel aus dem Dunkel heraus zwischen unsere Beine werfen, doch wir werden daran wachsen, wachsen, wachsen ... solange bis wir klar und zweifellos unsere eigene Natur annehmen können.

alles liebe
Joan

 

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