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Nahtoderfahrung und Außerkörperliche Erfahrung

 

 Nahtoderfahrung und Außerkörperliche Erfahrung

 

Ich mache in diesem Beitrag keine Unterscheidung zwischen einer Nahtoderfahrung (NTE) und einer außerkörperlichen Erfahrung (AKE), denn beide folgen bis auf Kleinigkeiten dem gleichen Prinzip.

(Lesezeit ca. 15 Minuten - check Musik am Ende des Textes)

Zunächst möchte ich jedoch klarstellen, dass es bis heute keinen unserer Wissenschaft genügenden Beweis dafür gibt, was in einer NTE oder AKE geschieht, geschweige denn, was eine NTE oder AKE überhaupt ist. Dennoch dürfen die Erfahrungen der Betroffenen nicht einfach abgetan werden. Wir stoßen hier mit aller Macht an die Grenzen unseres bisherigen Selbstverständnisses und müssen diese Grenzen überschreiten, wenn wir verstehen lernen wollen, was eine NTE oder AKE ist bzw. was und wer wir sind.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Erforschung von NTE sich auf das Sammeln statistischer Faktoren beschränkt. Das Wesen der NTE offenbart sich nur dem Erfahrenden. Es ist eine subjektive und persönliche Kommunikation mit seinem größeren Wesen. In der NTE findet eine Rückverbindung zu dem statt, was wir waren, bevor die Begrenzungen des Körpers ihren Einfluss auf 'unseren' Geist ausübten. In der NTE erfahren wir uns selbst in unserem essentiellen Kontext. Während einer NTE sind wir nicht an die Regeln der irdischen Existenz gebunden, die wir durch Geburt erworben haben. Diese Rückbindung an unser Selbst ermöglicht es uns, die unbeschreibliche Liebe und den unendlichen Frieden zu erfahren, in dem wir wirklich existieren. In der NTE kehren wir in die Umgebung zurück, in der wir schon immer zu Hause waren und von der aus wir unsere existentielle Reise als "Mensch" begonnen haben. Jeder, der eine NTE gemacht hat, kennt dieses Gefühl von "Zuhause" und wie schmerzhaft es ist, in die Prägungen des Physischen zurückzukehren und daran gebunden zu sein.

 

Ich schreibe dies aus der Sicht eines Betroffenen, der selbst mehrere NTE und AKE erlebt hat, die fast alle bisher aufgestellten Klassifikationskriterien erfüllen. Tatsächlich ist der klinische Tod nicht unbedingt notwendig, um eine NTE zu machen. Der "klinische Tod" ist nur eine medizinische Definition, die angibt, wann unsere bekannten Methoden versagen und wir nichts mehr tun können, um den Geist im Körper zu halten. Diese Definition hängt von den elektronischen und chemischen Messmethoden ab, die wir verwenden. Der klinische Tod ist der Moment, in dem die Entscheidung getroffen wird, das Wesen gehen zu lassen. Diese durch Messgeräte und Erfahrungswerte definierte Zäsur stellt für den irdisch gebundenen Menschen eine für sein Weiterleben notwendige Endgültigkeit dar. Diese Endgültigkeit zeigt, wie sehr wir dem Glauben verhaftet sind, dass unsere Existenz vom physischen Leben unseres Körpers abhängt. 

 

Um NTE und die Rolle des Körpers zu verstehen, muss der Tod neu definiert werden. Der Körper ist ein materielles Objekt, das, soweit wir wissen, von der Empfängnis an zu wachsen beginnt. Sein Wachstum wird zunächst durch die Resonanz der DNA gesteuert, und später dient die so verdichtete Materie zur Speicherung von Lebenserfahrungen. Entsprechend dieser Resonanzen und gespeicherten Erfahrungen erleben 'wir' als das ihn bewohnende Wesen eine irdische Realität, die sehr eng mit diesen Resonanzen verbunden ist und die wir Bewusstsein nennen.

 

Eine NTE befreit uns von diesen bindenden Resonanzen, löst die Wirkung der gespeicherten Erfahrungen auf und dehnt unsere Schwingungen wieder aus. Auf diese Weise nehmen wir unsere ursprüngliche Umgebung wieder wahr. Da jedoch die Erinnerungen an den alten Körper stark und frisch sind, bleibt eine Version der Körperform zu Beginn der NTE erhalten. Diese verblasst jedoch, je länger die NTE andauert. Eine starke Energie, die auf den verlassenen Körper einwirkt, z.B. ein Defillibrator, reaktiviert die bindenden Resonanzen und es kommt zu einer "Re-Animation". Dies bedeutet nichts anderes als eine gewaltsame Rückführung des Bewusstseins in die Speichersysteme des physischen Körpers.

 

Unser Körper ist also nur ein Speicher, eine Behausung für uns, die wir mit etwas Übung verlassen und wieder betreten können. Dann sprechen wir von AKE. Natürlich wissen das nur wenige Menschen, denn die meisten haben dieses Wissen nur unbewusst mitgenommen und es wurde ihnen auch nicht beigebracht. Unsere Wissenschaft erforscht meist nur die NTE, die unter Einwirkung hoher Energien sowohl beim Eintritt als auch beim Austritt stattgefunden haben. Die weniger spektakulären, aber ebenso prägenden Erlebnisse einer AKE ereignen sich oft spontan in der Meditation oder beim Yoga.

 

Mit Ausnahme des "klinischen Todes" sind NTE und AKE die gleichen Erfahrungen: Die Trennung des Bewusstseins von der physisch definierten Umgebung. Für beide gilt auch, dass, wenn sie zu lange andauern, eine Rückkehr in den Körper nur mit Hilfe äußerer Eingriffe wie Elektroschock, Adrenalinspritze oder mit Hilfe eines anderen Bewusstseins möglich ist. Ist der Körper jedoch zu stark geschädigt, kann das Bewusstsein nicht mehr zurückkehren.

 

Dies sind einige der Kriterien, die in der Medizin verwendet werden, um eine Nahtoderfahrung zu identifizieren. Ich teile jedoch nicht die Ansicht, dass es "echte" NTE gibt, die diese Kriterien erfüllen, und "unechte", die dies nicht tun. Eine NTE/AKE ist immer eine rein subjektive Erfahrung, die nur dazu dient, dem Erlebenden ein erweitertes Wissen zu vermitteln. Weil sie so subjektiv ist, kann die Beurteilung des Erlebten durch andere traumatische Folgen für den Erlebenden haben oder zu einer Art Manie führen, die den Erlebenden in eine ungeheure Isolation treibt. Jede Bewertung einer subjektiv als "wahr" empfundenen Wahrnehmung birgt die Gefahr in sich, dass sich der Erlebende als minderwertig, naiv oder verrückt empfindet und aus Angst vor Ausgrenzung seine Erfahrung in sich verschließt. Daher ist bei der Anwendung der Kriterien größte Vorsicht und Einfühlungsvermögen geboten.

 

1. Frieden und Schmerzfreiheit

    Alle Schmerzen im eigenen Körper verschwinden und werden oft durch ein Gefühl der Freude ersetzt.

Dieser Effekt wird von der Neurologie schlüssig mit großen Mengen von Endorphinen erklärt, die kurz vor dem Tod des Körpers ausgeschüttet werden.

 

2. Das Verlassen des Körpers

    Der Raum wird von einer Position außerhalb des Körpers wahrgenommen. Meistens von oben, was die Annahme verstärkt,

    den Körper verlassen zu haben und aufzusteigen.

 

3. Die Tunnelerfahrung

    Vor dem Erlebenden erscheint ein dunkler Tunnel, in den er regelrecht hineingezogen wird. Am Ende des Tunnels ist ein sehr helles Licht. Die Neurologie geht davon aus, dass dieser Effekt durch das Absterben der Hirnaktivität von außen nach innen hervorgerufen wird. Dieser Effekt tritt bei AKE nicht auf.

 

4. Lichtgestalten

    Betroffene begegnen Lichtgestalten, die sie oft als bereits verstorbene Freunde oder Verwandte identifizieren.

    identifizieren. Es können aber auch Fremde sein.  Das von ihnen ausgehende Licht wird als „heller als alles auf der Erde Bekannte" beschrieben. Trotz seiner Helligkeit blendet es jedoch nicht. 

Meist ist auch eine Landschaft zu erkennen. Der Betroffene nimmt sich selbst als Lichtgestalt wahr. Bei einer AKE ist diese Erfahrung eher selten. Hier nimmt sich der Erlebende meist in der ihm bekannten Realität wahr. 

 

5. Das Lichtwesen

    Häufig kommt es zu einer Begegnung mit einem „höheren“ Lichtwesen, mit dem auch gesprochen wird. Je nach religiösem Glauben wird es Gott, Christus, Allah, Buddha oder „Hochheiliges“ genannt. Dieses Wesen strahlt grenzenlose Liebe und Verständnis aus, ist aber auch die Instanz, die dem Betroffenen sagt, dass er „in seinen irdischen Körper zurückkehren muss“. Es ist die Begegnung mit sich selbst, die darüber entscheidet, ob das menschliche Leben zu Ende ist oder nicht. Diese Erfahrung tritt auch bei einer AKE auf und ist mit einem Zuwachs an Wissen und Menschlichkeit verbunden. Eine naturwissenschaftliche Erklärung dafür gibt es nicht.  

 

6. Das Lebenspanorama

    Der Erlebende nimmt in einem zeitlosen Panorama alle seine Handlungen und deren positive und negative Auswirkungen auf andere Lebewesen wahr. Dabei kommt er zu Erkenntnissen, die sein weiteres Dasein nach dieser Erfahrung prägen. Sei es die Rückkehr in den Körper oder das Verbleiben in der ursprünglichen Realität. Bei einer AKE ist es dasselbe, nur dass die Rückkehr in den Körper nie in Frage steht. 

 

7. Aufstieg 

    Manchmal wird ein Schweben nach oben wahrgenommen, bei dem die Person durch alle physische Materie hindurchgeht,

    als ob sie nicht da wäre. Dann sieht er die Welt aus großer Höhe, wie es nur aus dem Weltraum möglich ist. Manchmal blickt er auch durch die Materie hindurch und sieht, was andere Lebewesen in geschlossenen Räumen tun. 

 

8. Widerwillige Rückkehr

     Die meisten Menschen, die eine NTE erlebt haben, sind enttäuscht, wenn sie feststellen, dass sie wiederbelebt wurden und sich wieder in ihrem vertrauten Körper befinden. Ihr Körper fühlt sich genauso an wie vor der NTE. Die Enttäuschung vergeht mit der Zeit und wird durch eine innere Freude und Zufriedenheit ersetzt, die sich auf das ganze Leben nach der NTE ausdehnt. Die meisten Menschen sprechen nicht freiwillig über ihre Erfahrung, was einen Verlust für die Menschheit darstellt.

 

9. Zeit- und Raumwahrnehmung

    Räumliche und zeitliche Grenzen sind während einer NTE oder AKE nicht vorhanden. Der Betroffene kann an einen Ort denken und befindet sich sofort dort. Oft genügt es, an eine bestimmte Person zu denken, um bei ihr zu sein. Meist lassen sich diese Ortswechsel anhand von Details wie Uhrzeit, Wetter oder Kleidung in Gesprächen mit den besuchten Personen verifizieren. Ein Zeitgefühl existiert nicht. Die NTE kann im subjektiven Empfinden des Betroffenen eine Sekunde oder mehrere Jahre gedauert haben. Auch die Bindung an einen Kalender ist aufgehoben. Die Erlebenden können mühelos Jahrtausende überbrücken. Eine Verifizierung ist bis heute nicht möglich.

 

10. Das Gefühl, tot zu sein

    Dem Betroffenen wird bewusst, dass er tot ist. Meist nach Wahrnehmung "seines" Körpers, den er als von sich getrennt erlebt. Es kann auch die Erkenntnis sein: Ich bin aus meinem Körper herausgetreten, gefolgt von einem unbändigen Drang, wieder "hineinzukommen", oder einer panikartigen Angst, nie wieder eintreten zu können. Die Panik 'wieder hinein zu wollen' tritt auch häufig bei AKE auf, die von Unerfahrenen erlebt werden.

 

Nicht alle Kriterien treten gleichzeitig oder in gleicher Intensität auf. Die irdische Dauer einer NTE kann von wenigen Sekunden bis zu mehreren Tagen reichen, in denen der Körper vom "klinischen Tod" bis zum Koma reicht. Es gibt Berichte, nach denen die Person erst dann wieder in die irdische Existenz zurückkehrte, als ihr Körper in der Obhut des Bestatters war. Natürlich bleibt hier viel Raum für Spekulationen. Eines ist jedoch sicher: Das Bewusstsein des Menschen ist nicht an seinen Körper gebunden. Es kann Erfahrungen sammeln, auch wenn die Körpersysteme nach gängiger medizinischer Auffassung nicht mehr funktionieren. Wir sollten diese Erkenntnis mit der gleichen Kraft behandeln wie die Erkenntnis von Nikolaus Kopernikus, der entdeckte, dass sich die Erde um die Sonne dreht. 

 

Noch ein Wort zum Schluss:

Wenn Du ein Betroffener bist, der eine NTE oder AKE erlebt hat und sich bis heute nicht getraut hat, darüber zu sprechen, oder wenn Du Erfahrungen gemacht hast, die Du Dir selbst nicht erklären kannst, oder wenn Du von anderen für "verrückt" erklärt wirst, wenn Du versuchst, darüber zu sprechen, dann findest Du auf folgender Webseite Hilfe:

https://www.netzwerk-nahtoderfahrung.org/

 

Du kannst dich aber auch direkt an mich wenden.

Die Kontaktdaten findest du auf dieser Website.

 

Zum Thema passende Bücher:

Pim van Lommel:  Endloses Bewusstsein

Eben Alexander:  Blick in die Ewigkeit

Sabine Mehne  :  Licht ohne Schatten

Rick Strassman:  DMT-Das Molekül des Bewusstseins

Hans Rosegger :  Master Reset / Mythos Wirklichkeit