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Tanz der Engel und Teufel

Solange wir im kausalen Denken bleiben, wird uns alles wie ein endloser Kreis vorkommen, in dem das Vergangene das Zukünftige beeinflusst. Das Ereignis wird vom Gedanken gejagt und getrieben. So erfahren wir die irdische Welt. Als Wesen, die einer schier unentrinnbaren kausalen Gesetzmäßigkeit unterworfen sind. Doch Halt! Warum sollte das Leben sich an unsere Vorstellungen halten.

 

Blüten erblühen auf Steinen! Steine erstrahlen wie Sterne und in der Luft erklingen die Gesänge der Engel. Tanzende Delphine auf dem Regenbogen senden ihre Liebe denen entgegen die sich erinnern und ihre Arbeit wieder aufnehmen. Das "Evam maya Ema Ho" der Regenbogenkrieger löst das Licht Gaias und Glanz umhüllt die Erde. Strahlende Herzen singen ihre Lieder zu den Sternen, die Schmetterlingen gleich Deine Füße umflattern. Duft wilden Lebens zieht durch die Wälder und färbt den Himmel mit dem Silber der Perlen. Das Muscheluniversum neigt sein Ohr zu seinem Herzen und hört sich selbst:  OM mani padme hum! OM mani padme hum! OM mani padme hum!

 

Das Unmöglich ist nur dem möglich, der sich aus dem Hamsterrad befreit!

 

Das Gefängnis ist einzig aus dem Stoff des Gefangenen gemacht! Ein freiwilliger Käfig. Nur eine kleine Absicht und schon springt die Tür auf - was hält Dich noch? Heiße den Augenblick willkommen und tanze den Tanz Shivas. Da ist kein Gestern und kein Morgen. Halte den Augenblick nicht fest - dann ist Gegenwart

 

Was passiert Dir wenn Du jetzt laut sagst:

 

"Ich beende alle meine Ideen von Karma, Schicksal und kausalen Folgen, von Glaubenssätzen, Blaupausen und vorgefassten Plänen jetzt sofort. Ich begnadige mich für alle meine Erfahrungen und wandel meine Essenz in strahlende Liebe um. Dadurch bin ich im Augenblick erlöst und frei."

 

Wie fühlt sich das an?

 

Ich denke, dass ein rationales, vernünftiges und damit weltliches Weltbild schon in Ordnung ist. Wenn man jedoch anerkennt, dass der Verstand zwar unterscheiden und differenzieren, doch niemals etwas wirklich erklären kann, was nützt es dann ihn zu strapazieren? 

Es gibt für ihn nichts zu diskutieren. Er lebt in seinem Leben und du in deinem. Keiner hat die Möglichkeit rational bzw. objektiv zu beweisen, dass die jeweils erlebte Realität überhaupt vorhanden ist. In dieser Unbeweisbarkeit spielt es keine Rolle, ob das rational, emotional oder sonst was ist. Die rationale Vernunft, die ja die Wissenschaften hervorgebracht hat, ist in dem ihr angemessenen Rahmen eine durchaus sinnvolle Sache. Der Rahmen hat aber einen Anfang und ein Ende - und in seinen Grenzbereichen wird ALLES zur reinen Spekulation. Das lieben wir doch alle so. Da lässt es sich herrlich philosophieren.

 

Jedes erdachte und reflektierte Weltbild ist pure Luft - ist ein Wolkenkuckucksheim, ist eine Philosophie, die so richtig und so falsch ist, wie der Regen der hier jetzt gerade gegen die Scheiben prasselt. Mach dir doch einfach nicht mehr die Mühe zu ergründen, warum dein Leben so ist, wie es ist, sondern genieße es in vollen Zügen. Genieße seine Höhen und Tiefen. Versuche nicht, wie ein Besessener, diese Höhen und Tiefen auszugleichen und zu glauben, dass das geistiges Wachstum bedeute oder gar Illumination.   

Suzuki Roshi sagte einmal, als jemand sich bei ihm darüber beklagte, dass seine geistigen Höhenflüge immer wieder aufhörten: Sei froh. Diese Zustände kommen und gehen. Mach Dir nichts draus, wenn es vorüber ist, bleibt das, was bleibt.

Und wenn Gott in deinem Leben würfelt, dann tut er es eben und du wirst daran höchstens verstehen, dass du ihm dazu irgendwie die Erlaubnis gegeben haben musst. Erst wenn du gar nicht mehr versuchst zu ergründen, wirst du der Unvermeidlichkeit gewahr werden, dass die Liebe des einen Herzens jeglichem Verstandeszugriff auf ewig verschlossen bleibt. Die Liebe des Leben entzieht sich jeglicher Untersuchung, aber sie verhindert den Versuch auch nicht. 

Es ist ein Spiel. Ein Tanz der Engel und Teufel auf deinen Schultern. Wahrnehmung, Verstand, Logik und Kausalität, all das sind verschiedene Spielgeräte auf dem Spielplatz "Leben". Du kannst nur Präferenzen entwickeln, ob Du lieber schaukelst oder Karussell fährst, ob du der verzwirbelten Logik der modernen Physik folgst oder eine irrationale ganzheitliche Sicht der Liebe entwickelst. Es ist Geschmacksache und darüber lässt sich bekanntlich nicht diskutieren.

Du bist also frei in der Entscheidung welchem Pfad du folgen willst. Es gibt ja genug: den atheistischen Weg, spirituelle Wissenschaft, Zen, tibetischer Buddhismus, Taoismus, Islam, Hinduismus, Christentum, Tantra, Advaita ... oder vielleicht sogar deinen ganz eigenen Weg. Jeder Weg ist richtig, denn die "Liebe des Lebens" lässt nichts zu, was ihm nicht zuträglich ist. Einzig deine Fokussierung und Konzentration auf die Wahrheit deines gewählten Wegs, könnte zu Konflikten führen. Doch wer bist du schon, zu entscheiden, was für den Anderen richtig und wichtig ist und was nicht? 

Für den Einen ist es richtig seinen Weg ganz allein zu definieren und der Andere findet es richtig sich einer Gruppe anzuschließen. Auf der einen Seite wird das Geistige verehrt und auf der anderen das Körperliche. Buddha lehrte den mittleren Weg, was nicht eine dumpfe Mittelmäßigkeit bedeutet, sondern den Ausgleich der Kräfte. Das Beruhigen des Geistigen und des Körperlichen. Beides ist nur möglich, indem es anerkannt und angenommen wird. Erst in der Mitte öffnet sich die Pforte zu jenem Wesen, das die Quelle der "Liebe des Lebens" ist. Wenn du diese Pforte erst einmal geöffnet hast, dann spielt es keine Rolle mehr ob sich die Sonne um die Erde dreht oder ob es mehr als ein Photon im Universum gibt. Ist die Pforte geöffnet, sind Fragen die Symptome der Liebe betreffend nicht mehr wichtig. Es entsteht dann ein neues Weltbild. Eines, das in Worten nicht zu beschreiben ist, weil es keine rationale Deutung davon gibt. Es ist sehr wichtig die duale Seinsweise und Existenz voll und ganz zu akzeptieren. Nur, wenn sie vollständig durchlebt ist, kann sich das zum Zweck dieses Lebens gespaltene Bewusstsein wieder vereinen. Doch wenn es sich vereint, verschwindet die Welt an die wir gewöhnt sind. Wir 'sehen' dann die Welt, die immer schon da war, aber in Worten erklärbar ist das nicht, weil Worte immer wieder die Einheit zerbrechen, wie Dampf, der zu Schneeflocken kristallisiert. 

Doch bis es soweit ist, sehen wir alles durch unsere verdrehte Wahrnehmung. 'Sehen' mehr im Sinn von 'erleben', im Sinne der Gesamtheit der Wahrnehmung. Diese Wahrnehmung ist durch Vielerlei gefiltert. Diese Filter sind der Grund für unsere duale Wahrnehmung. Sie erzeugen die Welt, die wir sehen. Es ist die eine von der Liebe erschaffene Welt voller Licht, nur blenden wir sehr viele Aspekte dieser 'strahlenden' Welt aus - und  sehen so Dunkelheit UND Licht. Das ist das duale Bewusstsein das so etwas macht. Wir können nicht, nicht dual sein UND DIESE Welt wahrnehmen. Solange wir jedenfalls durch diese Filter wahrnehmen, solange blenden diese je nach persönlicher Präferenz bestimmte Aspekte des Lebens aus oder betonen diese. Das was ich mag, wird betont, das was ich nicht mag möglichst scharf ausgeblendet. Alles ist aber gleichermaßen intensiv da. Es ist deshalb die freie menschliche Entscheidung den Weg durch das Lichte oder den Weg durch das Dunkle zu wählen. Beides führt, richtig zu Ende gegangen, zur Wirklichkeit. Ist die einmal erreicht, verschwindet alles weitere - denn es wird EINS.

Worte sind die erste Manifestationsebene nach Gedanken....

alles liebe

Hans