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Geist - Information - Bewusstsein: Energie - Realität

Geist – Information - Bewusstsein  : Energie - Realität

 

In "Geist – Information - Bewusstsein " habe ich gesagt, dass wir unsere Welt nur dann erfassen können, wenn wir Platons Ideenlehre und Demokrits Atomlehre zusammenbringen. Bevor das allerdings gelingen kann, müssen wir etwas tiefer in die Welt der Information eintauchen. Das Wort "Information" hängt mit dem griechischen "idea" und dem lateinischen "forma" zusammen. Da unsere Sprache über eine lange Geschichte verfügt, dürfen wir eine tiefe Weisheit darin vermuten, der sicherlich zur Klärung der Frage "Was ist Information?" beiträgt.   

 

Jeder von uns weiß mit dem Begriff "Information" umzugehen, auch wenn vielleicht jeder eine leicht verschiedene Definition dafür hat. Im Alltag verstehen wir jedoch allgemein unter Information eine Nachricht, Botschaft oder Auskunft. Damit werden wir regelrecht von den Medien überflutet. Doch auch Bücher, Briefe, das Internet, Kongresse oder ein Zusammentreffen mit Freunden stellen Informationen dar.

 

Doch mit WAS werden wir da eigentlich konfrontiert, wenn wir von "Informationen" sprechen?  

Die Frage scheint banal zu sein und doch geht sie uns als Einzelpersonen und als Gesellschaft unmittelbar an, denn jeder von uns ist ein Informationserzeuger und -Empfänger. Wenn wir jedoch etwas erzeugen und empfangen, sollten wir besser wissen, um was es sich dabei handelt, sonst könnte es uns wie den griechischen Philosophen gehen, die die Frage "Was ist Materie?" stellten und damit eine dramatische geistige Entwicklung einleiteten. 

 

Möglicherweise lösen wir eine ähnliche Entwicklung aus, wenn wir nach dem "Was ist Information?" fragen. Doch alles in der Evolution hat seinen richtigen Zeitpunkt und es kommt nun etwas zur Entfaltung, was sich bereits seit langem angekündigt hat. Da jede Antwort auf die Frage nach dem "was ist..." die Gefahr einer Doktrin beinhaltet, möchte ich hier daran erinnern, dass es eine "richtige" Antwort auf eine solche Frage nur bedingt geben kann. Die "richtige" Antwort erfasst die wesentliche Aspekte einer Sache und wenn diese begriffen sind, dann besteht die Fallgrube darin, zu glauben, dass solche "wesentlichen Aspekte" eine unwandelbaren Definition besitzen. Definitionen sind aber nur Abgrenzungen, damit sie anhand der gezogenen Grenzen erfasst werden können. Andere Grenzen bringen andere Gesichtspunkte hervor. Solcherart Antworten sind daher nur Anhaltspunkte für das Weiterdenken.

 

Kommen wir zurück zu den Wurzeln des Wortes "Information". Das Lateinische: "forma" oder "informare" bedeutet "eine Gestalt geben", also etwas formen. Gleichzeitig weist das griechische "idea", also "Idee" auf etwas hin, das noch ungeformt, ungestaltet, wenngleich schon strukturiert vorhanden ist.

Aus dieser Dualität heraus lässt sich auf einen instabilen Veränderungsprozess schließen, den das Wort "Information" beschreibt. Wobei "idea" das erste Stadium dieses Prozesses ist und "forma" der zweite. Das Wort deutet also die Instabilität des Zustandes bereits an und nimmt so vorweg, dass eine Information entweder eine noch unsichtbare Idee ist oder als Form auftritt. Die älteste Form dieser Wandlung ist die Sprache. Bevor ein Wort oder ein Satz hörbar werden kann, muss vorher eine "Idee" vorhanden sein, die dann zur Formulierung gelangt. Die Formgebung geschieht dann durch die Modulation des Ausatems durch die Stimmbänder: Es entstehen Vibrationsformen (Schallwellen) in der Umgebung. Ebenso sind die Buchstaben, die du jetzt liest, nur die zwischen uns vereinbarten Zeichen für bestimmte Klänge, die in dir wiederum Worte entstehen lassen, die, so hoffe ich, wiedergeben was ich beim Schreiben dachte.

Beides Mal benutzen wir einen kreativen Formgebungsprozess um uns mitzuteilen. 

Da das so banal ist und millionenfach angewandt wird, glauben wir, dem keine Bedeutung beimessen zu müssen. Ich glaube aber, das es sich bei diesem Glauben um einen großen Saboteur für unsere Entwicklung handelt. Das Durcheinanderbringen der beiden Stadien von Information hat unsere Sicht auf die Wirklichkeit unseres Daseins getrübt. Die Information ist sowohl Idee als auch Form und da wir so sehr auf die Formen fixiert sind, entgeht uns Platons Welt der Ideen. Das hinterlässt in uns einen schalen Geschmack, denn wir selbst sind Information.

 

Der Physiker Fritjof Capra sagte einmal:

„Mystiker und Schizophrene befinden sich im selben Ozean - doch die Mystiker schwimmen, während die Schizophrenen ertrinken.“

 

Als Menschen verbringen wir unser Leben in einer Dreieinigkeit von Geist (pneuma), Seele (psyche) und Leib (soma). Zwischen Geist und Seele muss hier genau unterschieden werden, denn der Geist ist die Verbindung mit dem Ursprung - in diesem Sinne der Welt der Ideen und die Seele ist das, was das "ich" des Menschen ausmacht - also sein Bewusstsein, seine Person, das "Durchklingende".

Seinen Geist kann der Mensch nur erfahren, wenn er von seinem Bewusstsein befreit ist, das ihm seine existentiellen Begrenzungen auferlegt. Ist der Geist vom Bewusstsein befreit und zerstreut sich nicht mehr in dessen Ablenkungstricks, wird er wieder eins mit dem Ursprung, weil er seine wahre Natur erkennt. Der Geist ist jener "Teil"" von uns, indem Gott lebt. Jener Teil, der uns immer wieder daran erinnert, wer und was wir sind und der uns sowohl ein Gewissen schenkt, als auch die Fähigkeit ein Bewusstsein zu haben. Der Geist, der wir sind, schenkt uns die Fähigkeit bewusst zu sein, zu denken, zu erkennen und zu wissen. Er ist die Voraussetzung und Vorbedingung alles normalen, wahren und vernünftigen Denkens. Hat ein Mensch sein Bewusstsein geklärt, so dass es den Geist nicht ablenkt, gibt es für ihn keine Notwendigkeit mehr nach Beweisen für das Dasein einer physischen Welt zu suchen, denn er trägt dann das unumstößliche Wissen um seine Natur in sich. Oft wird dieser "Geist" auch mit dem Begriff "höheres Selbst" belegt. Doch das ist falsch und ein Trick des Tamagotchis (Egos) doch noch die Oberhand zu behalten. Der Geist ist EINS. Der Geist ist überpersönlich. In ihm gibt es kein "Ich". Aus ihm heraus wächst das Gewissen und rankt als Referenz in das Bewusstsein. Dieses entwickelt daraus die dualen Formen für "gut und böse, wahr und unwahr". 

Nun ist der konkrete Mensch alles andere als eine ideale Idee. Auch wenn die ursprüngliche Idee des Geistes, einen ihm gleichen Menschen schaffen wollte, schlichen sich in der Konkretisierung dieser Information "Mensch", Seiteneffekte ein, die zum Entstehen eines persönlichen Bewusstseins führten. Dieses Bewusstsein nennen wir die Seele des Menschen, sein Ich, sein Tamagotchi oder Ego. Dieser Teil des eigenen Denkens, Wollens und Empfindens vollzieht sich in diesem persönlichen Bewusstsein. In diesem, durch empirische Beobachtung "Seele" genannten Träger der bewussten Person, spielt sich das weltliche Leben des Menschen ab. Die Seele ist dasjenige "Organ", durch das der Mensch zu einem "Ich" wird und selbst denkt, wählt und handelt. Diese Seele existiert als eine Art Blase im Geist und ist durch eine hauchdünne, aber von ihr nicht zu überwindende Membran, von ihm getrennt. Der Geist leitet sie und so bleibt sie mit ihm verbunden. Sie kann aber auch entscheiden, auf die Führung des Geistes zu verzichten und ihren Eigenwillen zu leben.

Erst wenn die Seele, also das persönliche Bewusstsein, bereit ist, sich selbst aufzugeben, wird der Geist die umgebenden Schleier lüften und den geläuterten Menschen als neue Information in sich aufnehmen.

 

Doch auch in einem Menschen mit vom Geist isolierter Seele, gibt es noch bewundernswerte Kräfte des Denkens und Wollens. Er kann auf allen weltlichen und spirituellen Gebieten Gewaltiges leisten, ethisch-moralisch hochstehen und tief religiös sein - und der Geist wird ihn für ihn selbst unmerklich führen und schützen. Jeder Mensch ist ein fleischgewordener Gedanke des Geistes und der Geist als un- und überpersönliche Instanz, erhält ihn als seine Idee. Wenngleich ein konkreter Mensch nach weltlichen Maßstäben und Werten auch noch so minderwertig, kriminell oder verachtenswert angesehen werden kann, so ist er immer in seiner Form und Erscheinungsweise genauso, wie der Geist ihn erschuf und will. 

In diesem Sinne sind wir Menschen als Teil der Schöpfung eine konkrete Form, die im Geist als Idee existiert. Wir sind die Schwingungsform, die sich aus dieser Idee ergibt - so wie alles andere auch. Doch wir sind ebenso "die Idee von uns selbst an sich", wie Platon es nennen würde. Diese ideale Form, dessen was wir sind, existiert im Geist und wir, die konkretisierte Form dieser Idee, sind über den uns innewohnenden Geist-Anteil damit verbunden. Wenn wir jedoch dem persönlichen Bewusstsein folgen, dann bleiben wir allerdings immer an dem materiellen/energetischen Trägermedium dieser Idee gebunden. Das Trägermedium ist unser materiell/energetischer Körper und eben das persönliche Bewusstsein, das alles filtert und projiziert. Erst wenn wir bereit sind von den Projektionen der Seele abzulassen, also uns von der alltäglichen Realität abwenden, wird sich eine Erfahrungswelt einstellen, die über alles Vorstellbare hinausgeht.

Das dieses "Ablassen von der Realität" nicht so einfach ist, kann schon daraus abgelesen werden, dass solche Erfahrungen erst nach jahrelanger Meditation oder in Nahtod-Erfahrungen gemacht werden. Diese Erfahrungen haben dann die Kraft, in nur einem Augenblick, das ganze persönliche Leben umzukrempeln. 

Da die Welt der Information nicht von Symbolen, Zeichen oder anderen, vom Bewusstsein erschaffenen Gesetzen und Regeln belastet ist, erscheint sie strahlender, lichter und herrlicher als alles, was wir je erfahren haben. Da diese Information weder aus Materie noch Energie besteht, unterliegt sie nicht den Regeln unserer Physik. Sie kann mit weltlichen Messmethoden auch nicht erfasst werden. Da Information in der Ideenwelt an keinen Träger gebunden ist, also nicht in Datenform vorliegt, ist sie auch nicht Teil der "Formenwelt", die das Bewusstsein erschafft. Daher ist sie ewig und überall. (Der Quantenphysiker spricht hier von Nicht-Lokalität).  

Nun sollte es dir bereits dämmern, dass Wirklichkeit und Realität nicht dasselbe sind. Die Wirklichkeit ist eine von uns nur unter bestimmten Bedingungen erfahrbare Ideenwelt. Die Realität befindet sich in unserem Bewusstsein, das wiederum als abgegrenzter Bereich im Geist existiert. Unsere Realität von uns selbst und der Welt, in der wir leben, ist eine Abbildung der Informations-Wirklichkeit des Geistes. Der Geist IST mit dieser, auf ewig bestehenden, überall seienden Informations-Wirklichkeit IDENTISCH. Wir SIND dieser Geist in seiner Form gewordenen Existenz. Unser persönliches Bewusstsein steht mit dieser Informations-Wirklichkeit in Verbindung. Da wir als "Seele" jedoch viele Erfahrungen angesammelt haben, die als Überzeugungen, Ängste, Werte und Urteile in uns existieren, erleben wir nur über diese Filter die Wirklichkeit des Geistes. Wir erleben die Informations-Wirklichkeit nur in gefilterten Formen, im zweiten Zustand der Information. Der erste Zustand der Information ist jedoch fundamentaler als Energie, Materie oder alles, was wir uns noch ausdenken, denn er bestimmt die Form, die wir erleben.

 

Wir sollten niemals in Frage stellen, dass wir, unsere Seele und Körper, Teil unserer Realität sind. Wir sollten auch nicht anzweifeln, dass es möglich ist, in die Ideenwelt zu gelangen, indem wir anerkennen, dass Information = Geist ist. In Form von Quanteninformation befindet sich Geist inner- und außerhalb von uns und der von uns erlebten Realität. Innerhalb unserer Realität erfahren wir ihn als Formen aus Energie und Materie, außerhalb ahnen wir ihn als ideale Ideen. Innerhalb unseres persönlichen Bewusstseins, erleben wir den Geist als Denken, Fühlen und Intuition. Außerhalb von Körper-Geist und Seele als wahrgenommene Realität. Die Membran, die unser Bewusstsein umschließt und uns begrenzt, nennen wir das Nullpunktfeld. In ihm beobachten wir Vorgänge, die den Gesetzen der klassischen Physik trotzen und nahelegen, dass hier etwas Raum- und Zeitloses wirkt. An den Grenzen des persönlichen Bewusstseins brechen die kollektiv geschaffenen Regeln und Gesetze zusammen und machen Platz für ein großes Staunen. Hier lockt der Geist die Seele von den eingefleischten Überzeugungen loszulassen, sich an das Ewige hinzugeben und wieder zu dem werden, was wir in Wirklichkeit sind: Ewige Liebe. Gehen wir noch ein paar Schritte tiefer in das Metaphysische, müssen wir zugeben, dass die beiden Zustände der Information sich nicht mit der Einheit des Ursprungs vereinbaren lassen. Wir müssen daher annehmen, dass Information ein für uns selbst notwendiger Begriff für etwas ist, das unser Fassungsvermögen übersteigt. Ähnlich wie die Begriffe: Unendlichkeit, Gott, Ewigkeit oder Null. 

Wir müssen also zugeben, dass wir Information nur in energetischer oder materielle Form erfassen können. Etwas anderes ist für uns unvorstellbar! Trotzdem scheint Information auch ohne eine konkrete Form zu existieren. Sie ist das Erste von Dreien:  Information - Energie - Materie!  Allerdings können wir das nur theoretisch in der Quantentheorie erfahren - und sicherlich formen unsere Gedanken dabei bereits aus einer weiteren Idee etwas, das wir dann wieder messen werden. 

 

Das ist eine sich selbst auffressende Schlange, die niemals ein Ende oder eine Auflösung findet. Es ist die tiefste Form der Dualität, die wir erfahren können. Wollen wir also diesem immerwährenden Rad entkommen, so hilft es nichts, immer mehr Informationen aufzunehmen (zu verwirklichen). Im Gegenteil, wir müssen das persönliche Bewusstsein einschlafen lassen und seine Form projizierenden Mechanismen stoppen. Das geht beispielsweise durch die Konzentration auf etwas Einfaches: Eine Kerze, Ein Lichtpunkt, den eigenen Atem oder Herzschlag. Je mehr wir das üben, desto mehr entdecken wir in der uns umgebenden Realität Dinge und Situationen, die wir in uns selbst erkennen. Mit jeder dieser Erfahrungen schwinden die Zweifel daran, dass wir unsere eigene Welt erschaffen. Je weniger Zweifel wir darüber hegen, desto mehr beginnen wir unsere Welt so zu lieben wie sie ist, denn sie ist ja "ich"! Es sind meine Erfahrungen, meine Ängste und meine Werte, die ich in der Welt vorfinde. Eine erschütternde Erfahrung - sicherlich, aber auch der Aufbruch in ein neues Leben. Es ist nämlich nicht zu ändern, dass ich mein Innen in Formen übersetze. Das war schon immer so, nur habe ich es nicht gewusst. Was ich also als Einziges tun kann, ist diese Tatsache zu lieben und mich selbst so zu ändern, dass ich anfange meine Welt zu lieben. Damit zufrieden und glücklich bin. So kommt dann die eine Eigenschaft des Ursprungs von allem was ist zu mir. Indem ich liebe, mich, meine Welt, die Anderen, einfach alles. Je mehr ich liebe, desto stärker quillt die ursprüngliche Eigenschaft in meine Seele und löscht nach und nach die angehäuften Filter aus, bis nichts mehr übrig ist. Dann ist das persönliche Bewusstsein erloschen, die Seele im Geist (Gott) aufgegangen und nur klare Leere übrig. Meistens bekommen wir dann einen riesigen Schreck und fliegen aus der Meditation, angeln panisch nach dem "ich und mein Körper" und projizieren die verbliebenen Informationen. Doch die werden mit jedem Mal weniger und transparenter. Der Schreck wird geringer, bis wir ihn ertragen können und dann wissen wir plötzlich ohne zu wissen. Unfähig es in Worte oder andere Formen zu transformieren. Gewahrsein! Weder weltliches Denken noch Fühlen, sondern die direkte und unmittelbare Erfahrung der Informations-Welt, der wahren Heimat unseres weder-noch, die immer ist. 

 

alles liebe

Hans

 

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