Das Leben ist eine fortgesetzte Folge von Reisen. Einige sind gewaltig, so wie die Reise, die begann, als wir jenen ersten Atemzug des Lebens taten. Viele sind weniger dramatisch, aber dennoch ein Teil der Folge von Ereignissen, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute sind. Wenn wir auf unser Leben zurückblicken, können wir häufig eine umfassende Choreographie sehen, ein deutliches Muster, das uns sagt, dass wir nicht allein gereist sind. Etwas war mit uns auf allen Reisen im Leben. Eine unbeschreibliche Intelligenz führt uns mit wunderbaren Gefährten zusammen, die unsere Lebensreisen teilen. Wohin uns unsere Reisen auch führen, wir können darauf vertrauen, dass diese liebende Intelligenz immer mit uns ist und uns auf unserem ganzen Weg führt und beschützt.
Grenzerfahrungen sind genau, was sie sind: Erfahrungen an der Grenze des Bekannten.
Bekanntes im Sinne von Gelerntem und von allgemein Akzeptiertem. Sind es echte Grenzerfahrungen, spielen sie sich immer auf einem existentiellen Drahtseil ab, das sich zwischen Leben und Vernichtung spannt. Hier kommt es drauf an wie viel Übung der/die Betroffene im Umgang mit solchen Situationen hat. Je öfter und in kleinen Schritten er/sie sich solchen Grenzen genähert hat, desto besser ist er/sie gerüstet damit umzugehen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, das in solchen Erfahrungen plötzlich eine Flut von Wahrnehmungen und Erfahrungen mit Urgewalt auf einen einstürmen kann. Das führt meistens zu einer vorübergehenden Desorientierung. Viele Informationen kommen dabei in unbekannten Formen: zB. körperlichen Schmerzen, Verrenkungen, Beschwerden und Symptombildern, die wir Unwissenden gerne als "krank" einstufen. Im Falle von Grenzerfahrungen sollte man sich immer direkt und sofort an eine Person wenden, der man vertraut und die im Umgang mit den Symptomen erfahren ist. Am besten ist jemand geeignet, den man schon lange kennt und von dem man weiß, dass er sich mit Meditation oder Qigong / Tai Chi beschäftigt hat. Größte Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man bemerkt, dass die ausgewählte Person plötzlich Angst zeigt. Entweder ist es ein Zeichen dafür, dass es die falsche Person ist, oder es spiegelt sich die eigene Angst vor dem, was passiert. Das macht die Sache nicht leichter. Ganz schlecht ist der Versuch einer medikamentösen Behandlung, auch wenn es kritische Situationen gibt, in denen es nicht anders geht.
In der Regel sind Grenzerfahrungen stark und ungewohnt. Aber es gibt in ihnen meist auch eine innere Führung, die dafür sorgt, intuitiv das richtige zu tun. Das Wichtigste ist, nicht in Panik zu geraten. Nicht alles was heiß ist, ist auch Fieber! Nicht alles was schmerzt ist eine Krankheit. Nicht jede Desorientierung ist von Dauer und gleich eine Psychose! In den meisten Fällen bleibt ein Rest an rationalem Handlungsspielraum. Eine ruhige und entspannte Atmosphäre mit guten Freunden ist förderlich. Meist ist es gut mit Menschen zusammen zu sein, die die überschießende Energie puffern können und so den Erfahrenden entlasten. Es ist auch in aller Regel das Beste von allen Techniken und Methoden Abstand zu nehmen, die die Grenzerfahrung verstärken könnten - auch wenn es noch so verlockend ist. Jedes Gummi zerreißt, wenn es überspannt wird. So auch die biologischen Systeme, die dem Ansturm gewachsen sein müssen.
Die beste Versicherung gegen ein 'Ausflippen' ist die regelmäßige Übung, in der man seine eigenen Symptome kennen lernt. Die langsame Annäherung an die Grenzen in kleinen Schritten erlaubt es, einer viel größeren Energie stand zu halten. Es dient niemandem, wenn das neuronale System zusammenbricht oder noch vorhandene Sabotagemuster die Vorherrschaft erringen. Niemand weiß genau im Voraus wo seine Grenzen liegen, wie sie beschaffen sind und wie sich die Annäherung gebärden wird. Keiner kennt die kollaterale Wirkung auf sein direktes Umfeld.
Grenzerfahrungen fordern immer den ganzen Menschen in seiner gesamten Existenz und wir sollten uns immer bewusst sein, dass sich Wachstum zwischen Tod und Leben abspielt! Entsprechende Demut und Vorsicht sollte geboten sein. Es sind hier schon viele Menschen stecken geblieben. Zur Vorsicht gehört einfach ein einigermaßen gesunder Körper und eine gesunde Distanz zu jeglichen Dramatisationen. Eine gute Versorgung des Körpers mit Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig. Im akuten Fall kann die Einnahme von Vitamin C Präparaten und vor allem MAGNESIUM vieles lindern. Auch Bachblüten, vor allem Rescue Remedy hat gute Erfolge gezeigt. Bei ganz starken körperlichen Symptomen, Aussetzen des feinmotorischen Systems, Lähmungen, Dauerhalluzinationen, MESSBARE Körpertemperaturen über 40° usw, ist eine ärztliche Behandlung UNBEDINGT erforderlich. Dies kommt sehr selten vor, meist bei jenen die mit beiden Beinen springen und sich überschätzen. Nichts ist ohne Grund geschaffen worden - auch nicht in der Schulmedizin.
Nach Grenzerfahrungen sollte sich der Betroffene eine genügend lange Auszeit nehmen um die Eindrücke zu verarbeiten. Seine Systeme wurden stark gedehnt und brauchen einige Zeit wieder in den hier weltlich gültigen Kontext zu kontrahieren. Es ist gut in der Zeit viel spazieren zu gehen, nicht zu lange zu meditieren (um die Angst vor der Wiederholung abzubauen), Geschichten zu schreiben oder zu zeichnen/malen. Eine Grenzerfahrung ist ein göttliches Geschenk - wie auch immer es angekommen sein mag. Es sprengt die engen Grenzen des Bisherigen und öffnet Dich für Größeres, Neues. Es ist an Dir dies zu erkennen und in der Welt nutzbar zu machen!
Ich poste das heute, weil wir alle im gleichen Raum sitzen. Dieser Raum füllt sich mehr und mehr mit einer Energie an, die bisher schlafende Kräfte und Fähigkeiten aufweckt. Das Erwachen geht oft mit Angst und Unsicherheit einher, denen wir mit den üblichen Reaktionen begegnen. Doch das bringt keine Erleichterung. Die Energie ist "nicht physisch" und weckt "nicht physische" Systeme, die im westlich europäischen Kulturraum vergessen wurden. Werden diese Systeme aktiv, verändern sie die Wahrnehmung und erzeugen Veränderungen im Körper. Wir empfinden dann hochgradige Nervosität, werden aggressiv ob der Ohnmacht und Unerklärbarkeit, interpretieren die zusätzliche Energie als Schmerzen usw. Doch nichts davon ist so wie es erscheint. Es ist eher wie das Zahnen eines Babys oder die Wehen einer Geburt. Ein wichtiger Wachstumsschritt mit seinen Begleiterscheinungen. Letztlich das Ergebnis deines Wunsches nach Erleuchtung - auch wenn du jetzt einsehen musst, dass keines deiner offensichtlichen und esoterischen Denksysteme auch nur annähernd brauchbar ist um durch diese Erfahrung zu kommen.
Halte es aus & alles liebe
Hans