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Neuro-Meditation

Was  ist Neuro-Meditation           

Um es  gleich vorweg zu nehmen: Jede Meditation ist „Neuro“. Wir Menschen können ohne „Neuro“ gar nichts. Doch wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Funktion des neuronalen Systems, unseres eigenen Gehirns, einsetzen können, um schneller in meditative Zustände zu kommen und diese auch in größerer Tiefe zu erleben. Neuro-Meditation ist eine Kombination aus traditionellen Übungen, die in meditative Zustände führen und dem Einsatz von technischen Hilfsmitteln um die physischen Rahmenbedingungen, in denen meditative Zustände auftreten können, zu begünstigen

Ein Großteil der traditionellen Meditationsübungen dient dazu die Grundvoraussetzungen herzustellen, in denen Meditation überhaupt möglich ist. Diese Übungszeit, die manchmal über Jahre geht, kann durch moderne Konditionierungsmethoden drastisch verkürzt werden. Das Gehirn wird dabei durch bewusst eingesetzte Signale zielgerichtet in einen optimalen Arbeitszustand für „Meditation“ versetzt. Dieser Zustand ist durch ein, in den letzten 30 Jahren erforschtes Frequenzspektrum, erkennbar. Das allein ist für die physische Ebene schon eine hervorragende Verbesserung. In diesem physischen Optimum kann dann das Gehirn – und damit der Mensch- durch stimulierende Verfahren dazu gebracht werden, sich mit mentalen Inhalten auf eine Weise zu beschäftigen, die ihm sonst nicht möglich wäre. Im Laufe dieses Prozesses bauen sich  Überzeugungen und Erwartungen ab und neue Ansichten auf. Dieser Prozess ist nicht-rational und zutiefst subjektiv. Er wird durch das Bewusstsein gesteuert, das  über ein optimiertes Gehirn operiert. Mit diesem Hilfsmittel kann es sich selbst entwickeln. Und das ist genau das, was durch Meditation erreicht werden soll. .

In der Neuro-Meditation werden meist auditive Reize verwendet, die zusammen mit Meditationsanleitungen in einen Zustand führen, der eine Veränderung des Bewusstseins erlaubt. Die Meditationsanleitungen sind  über viele Jahre durch EEG Messungen optimiert worden und ähneln dem, was heute als  geführte Meditation oder Phantasiereise bekannt ist. Jedoch sind sie darauf zugeschnitten mit einem speziellen Reizsignal zusammen zu wirken. Diese Reizsignal wurde bisher aus einer am Meditierenden vorgenommenen EEG Messung errechnet und per Computer als Licht oder Tonsignal an den Meditierenden zurück gesendet. Dabei wird automatisch eine Korrektur vorgenommen, die das Gehirn veranlasst, den gewünschten Zustand einzunehmen.  Das ganze Setting unterscheidet sich von einer traditionellen Meditation meist nur dadurch, dass Ohrhörer verwendet werden.

Die Methode kann auch in Gruppen angewendet werden. Dabei wird ein für die Meditationsanleitung statistisch ermitteltes Signal verwendet, was aus den Daten vieler gleicher Meditationssitzungen gewonnen wurde. Dieses Reizsignal wird dann als Feedbacksignal an alle Gruppenteilnehmer übermittelt. Diese SupraSonic® Technik ist nicht so effektiv, wie ein individuell berechnetes Feedbacksignal, da Menschen keine statistischen Wesen sind.  Der Grund dafür liegt darin, dass das einzelne Gruppenmitglied mehr oder weniger weit vom SupraSonic® Signal entfernt schwingt und die Resonanzen daher nicht so stark sind. Dieser Effektivitätsverlust wird aber durch die „Gruppenenergie“ mehr als ausgeglichen. In der Gruppe verstärken sich die Fähigkeiten des Einzelnen in einen meditativen Zustand zu kommen, auch wenn seine physischen Voraussetzungen nicht ganz so optimal sind. Hier dient das Feedback-Signal mehr als ein Leitstrahl, der grob die Richtung vorgibt an der sich jeder aber individuell ausrichten kann. Diese SupraSonic®Technik wird hauptsächlich angewendet, da der technische Aufwand nicht so groß ist.

 

 

Was ist ein „meditativer Zustand“?

Um einen meditativen Zustand zu beschreiben, müssen wir den gewohnten Bereich der analytischen Messbarkeiten und  der objektiven Meinungen verlassen. Ein meditativer Zustand ist immer subjektiv, da es ein innerlich erlebter Zustand ist. Wir können über „meditative Zustände“ nicht viel mehr aussagen als über das Innere eines schwarzen Lochs. Alles was wir uns zusammengedacht haben, bricht hier in eine einzige Unvorstellbarkeit  zusammen. Nichts von dem, was wir erwarten würden trifft zu und wir fallen in ein Chaos, das wir nur noch als Leere erfahren können. Sämtliche Verarbeitungsmechanismen versagen, weil es keine Mechanismen mehr gibt. Es gibt nicht einmal ein etwas, das „ich erlebe das“ sagen könnte. Und weil das so ist, meidet das, was „ich“ sagen kann, diesen Zustand und umhüllt ihn mit „Ohnmacht“.

Nur durch die Hingabe an die Ohnmacht ist es möglich, überhaupt dorthin zu gelangen. Und obwohl es kein Ort ist, führt ein Weg dorthin und obwohl es keinen Zeitpunkt gibt, um dort anzukommen, gibt es eine Weg-Zeit. Obwohl wir nie geboren sind, leben wir in dieser Realität.

Das, was wir als „unser Gehirn“ erleben ist die Idee einer universalen Informationsschnittstelle, die wir als Bewusstsein bezeichnen. Erst in der Glaubensstruktur dieses Bewusstseins, entsteht die erlebte „Realität“. So erlebt jedes „ich“ seine eigene Realität und strickt sich seine Begründungen drum herum, warum sie so ist wie sie ist.

Doch selbst „Bewusstsein“ ist nur eine Metapher, die durch etwas entsteht, was ich das „Berühren von Information“ nenne. Indem Information berührt wird, entsteht reales Bewusstsein. Ohne Information, ohne Inhalt ist Bewusstsein nur latent. Information und Bewusstsein ist das Gleiche und kann nicht getrennt werden. Die Gesamtheit aller Information ist der ewige Geist. Es bleibt die Frage: Was berührt? Die Antwort darauf ist vage: Eine Kraft, die wir Liebe nennen. Eine Strahlung, die aus dem Zerfall von Informationspaaren entsteht. Möglicherweise. Wir leben aber in  einer Realität, in der es keinen Stillstand gibt. Der Quantenzustand des Universums wiederholt sich nie. Wie also kann Information unbewegt sein? Wie also kann es keinen Geist und kein  Bewusstsein geben?

Letztendlich ist das, was bewegt,  jenseits aller Worte. Es ist das Glitzern der Sonnenstrahlen auf dem Meer. Es ist das Gurren der Taube auf dem Dach oder das Röhren des Autoauspuffs.

Und weil es eben meine Realität ist, kommen Formen unabhängig vom betrachtenden ich vor. Ideen breiten sich aus und werden an vielen universalen Informationsschnittstellen (Gehirnen) erkannt und umgesetzt. Dr. Sheldrakes Idee des morphischen Feldes kommt dem schon nahe, ist jedoch  genau so eine Abstraktion, wie alle rationalen Erklärungen. Und obwohl wir den rationalen Weg des Lernens und Verstehens brauchen, endet er in einer Erfahrung, die man zu machen bereit sein muss. Ohne diese Erfahrung klingt das alles wie Narretei.

Ich bin es, der bewegt.

ICH SELBST!

Nun bleibt die Frage: Was ist ICH?

 

Nachtrag

Ich habe in den Jahren meiner Arbeit mit meditativen Bewusstseinszuständen herausgefunden, dass eine geeignete Neurofeedback-Unterstützung   bei gegenstandsloser Meditation eine enorme Verkürzung der Zeit bewirkt, die zur Erreichung tiefer "Meditation" erforderlich ist. Der Zustand "tiefe Meditation" ist allerdings nicht objektiv messbar, da er die subjektive Erfahrung des Betroffenen ist. Auch wenn die physischen Messwerte der EEG  und Biofeedback-Sensoren durchaus ein physisches Muster erkennen lassen, bei dem die meisten Menschen von tiefer Meditation sprechen, bleiben die Messwerte auf  einer "weltlichen" Ebene.

Die in diesen tiefen Zuständen erlebten Inhalte sind allerdings nur dann ähnlich, wenn geeignete andere Maßnahmen dazu führen, dass das so stimulierte Gehirn, sich mit bestimmten Vorstellungen oder Gedanken beschäftigt. Ohne diese Maßnahmen wird nur ein tiefer physisch entspannter Zustand erlebt, mehr oder weniger ohne Inhalt. Oder der Inhalt wird im Rückkehrprozess in das Tagesbewusstsein ähnlich schnell vergessen wie ein Nachttraum.  Die Betroffenen sagen hier, sie seien eingeschlafen. Jedoch zeigt das EEG deutlich andere Frequenzspektren als beim tatsächlichen Schlaf.
Fragt man dann nach, wird das „Einschlafen“ schnell relativiert.

 Die sich in den Neuro-Meditationen ergebenden Gehirn-Frequenzspektren lassen darauf schließen, dass es eine starke mentale Aktivität gibt, die nicht durch hohe Frequenzen im Gehirnwellenspektrum indiziert wird. So brechen die high-beta Wellen in dem Augenblick zusammen, in dem intensive Erfahrungen erlebt werden. Auch ist es nicht möglich in tiefe meditative Zustände zu kommen, wenn hohes beta oberhalb ca. 25Hz vorhanden ist.

Obendrein lernt das Gehirn sehr schnell – je nach beta Intensität in etwa 5-15 Sessions – auch im „Normalzustand“ nahe an einem meditativen Spektrum zu bleiben, was einen enormen Lebensqualitätszuwachs für den Betroffen hat. Nicht nur was Stress-Resistenz anbetrifft, auch werden rationale Aktivitäten (beta) in der nötigen Zeit ihres Auftretens mit mehr Stärke erlebt.

Es kommt zu einer nachhaltigen positiven Persönlichkeitsveränderung,  in dem Sinne, dass der/die  Betroffene besser in der Lage ist mit seinen Lebensproblemen umzugehen und sie zu lösen.  So ist plötzlich die Kraft da, den Job zu wechseln oder sich aus einer abhängigen Beziehung zu lösen, bis hin zum Verschwinden des einen oder anderen Leidens.

Ich habe keine rationale Erklärung dafür, denn es widerspricht gängiger Ansicht, dass unser Gehirn besser funktioniert, wenn es langsamer tickt. Alles was ich messen kann ist, dass es in den Momenten, in denen es für den betroffenen Menschen wichtige Erfahrungen zu machen gilt, keine erhöhten Werte für beta-Aktivität zeigt, die wir ja mit dem „bewussten Denken“ verknüpfen.

Wenn aber dieses „bewusste Denken“ nicht messbar ist – und wir müssen dann aus forschender Sicht sagen: nicht vorhanden, wie erfährt man dann diese Erlebnisse?

Ich möchte mit dieser Frage hier abschließen, um diesen Beitrag nicht zu lang werden zu lassen. Vielleicht gehört er auch in ein ganz anderes Thema.

alles Liebe

Hans