Gedanken über die Zeit
In einer Zeit, in der sich wissenschaftliche Erkenntnisse allmählich uralten spirituellen Überlieferungen annähern, sollten wir uns darüber bewusst werden, dass unsere Kommunikationsmethoden von unserem Bewusstsein abhängig sind. Wir sollten uns klar machen, dass Technologien in den alten Überlieferungen genau so beschrieben wurden, wie wir das heute mit den unsrigen tun. Dabei benutzen die Alten, ebenso wie wir, eine Sprache und Bilder, die ihrem aktiven Bewusstsein entsprachen. Wenn wir uns heute auf diese "alte" Sprache und ihre Bilder einlassen, machen wir eine Zeitreise zurück in jenes Bewusstsein, das einst diese Überlieferungen erzeugte. Dabei verlieren wir uns oft in den unterschiedlichen Bezeichnungen und finden den roten Faden nicht, der die alte Symbolik mit uns verbindet. Um das alte Wissen für uns nutzbar zu machen, müssen wir es in unsere heutige Sprache und unser heutiges Verständnis übersetzen.
Das Meiste, das wir in unseren Tagen als wissenschaftliche Entdeckung feiern, ist bereits schon einmal bekannt gewesen. Die heutigen, mit Maschinen, Gerätschaften und Messgeräten gefundenen Erkenntnisse, wurden bereits vor Äonen intuitiv erkannt und gewusst. Nur das Bewusstsein war damals noch anders. Es bezog die damaligen Unerklärlichkeiten als "Magie" mit ein und schloss so die entstandenen Paradoxe. Darüber stolpert nun unser heutiger Verstand und bewertet es als "Überlieferung" aus alter Zeit, ohne Relevanz. Wissen in unserem heutigen Sinne ist es für ihn nicht.
Die aktuelle Wissenschaft sagt uns aber, dass Zeit nicht das ist, für was wir sie halten. Sie sagt uns, dass es Existenzen auf anderen Zeitlinien gibt und das unser guter alter Zeit-Raum, einer von Myriaden ineinander geschachtelter Zeit-Räumen ist; dass Zeit eine Dimension ist, die weit weniger konstant und unverrückbar ist, als wir annehmen und die nicht überall gleich schnell oder langsam vergeht. Ja, dass sich sogar Ereignisse, die in unterschiedlichen Zeiten und Räumen stattfinden in diesem Zeit-Raum-Netzwerk sich gegenseitig beeinflussen, verstärken oder auslösen können.
All diese Erkenntnisse der modernen Quantenphysik sind in unserem Geist schon immer vorhanden. Anders sind die uralten Veden nicht interpretierbar. Der Geist enthält diese Informationen schon immer und bietet sie dem Bewusstsein in einer Form an, die unserem Intellekt akausal und unlogisch vorkommt. Wir dürfen nicht vergessen, dass unser rationaler Verstand auf der sozialisierten Verarbeitung von Wahrnehmungen der Vergangenheit basiert und daher an paradoxen Informationen scheitert. Doch unserer Seele, die ja das Wissen unseres eigenen Wesens ist, kommt es recht unwichtig vor, was der Intellekt denkt. Wir entwickeln uns und folgen einer dem Intellekt nicht nachvollziehbaren Logik, vor der er oft nur staunend innehalten kann.
Die moderne Neurologie wirft uns auf die "Tatsache" zurück, dass unsere liebgewonnene Welt nur eine persönliche Realität in unserem Kopf zu sein scheint. Und sie liefert auch gleich eine ganze Reihe nicht diskutierbarer Argumente in Form realer Stoffwechselmoleküle, deren Vorhandensein oder Abwesenheit darüber entscheidet, welche Realität oder welche Gefühle wir gerade wahrnehmen. In der Biopsychologie lernen wir, wie unser Gehirn einem Quantencomputer modernster Bauart gleicht, obwohl es doch schon vor so vielen Millionen Jahren entworfen wurde. Gleichzeitig ermutigen uns mathematische Erkenntnisse am Glauben an die Evolution festzuhalten. Immer öfter stoßen wir an Grenzen, die wir ohne unsere differenzierte Wissenschaft nicht erreichen könnten. Gleichzeitig zerstört diese Wissenschaft aber auch die behaglichen Illusionen, die wir uns über unsere Welt gemacht haben. Deshalb weigern wir uns erfolgreich die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte miteinander in Zusammenhang zu bringen, denn dann müssten wir unserem starren mechanistischen Weltbild abschwören und unseren Irrtum eingestehen.
Noch niemals ist die Menschheit jedoch in einem Irrtum stecken geblieben. Es hat zwar manchmal viele Jahrhunderte gedauert bis das Bewusstsein soweit entwickelt war, dass es seine Trugschlüsse erkannte. Üblicherweise hat es aber dann damit radikal aufgeräumt, denn sonst würden wir heute noch glauben, dass die Erde das Zentrum des Universums ist, um das sich alle Planeten und die Sonne drehen. Und so wird es jetzt auch wieder sein, denn die Modelle der Quantenphysik scheinen uns zu bestätigen, was die spirituellen Weisen schon immer sagten:
Die Welt ist eine Illusion, aber die einzige, in der wir uns ihrer und unserer Natur gewahr werden können.
Unsere Forschungen werfen immer mehr Fragen auf, als beantwortet werden und hinterlassen eine wachsende Unsicherheit in uns. Wir scheinen auf einer Reise zu sein, deren Beschleunigung wir weder abstellen noch beeinflussen können. Ausgeliefert an das zerbröckelnde Weltbild unseres Gewahrseins, suchen wir nach einer Erklärung des Ganzen. Suchen die vereinheitlichte Weltformel, deren Komponenten uns immer mehr entgleiten. Doch wir haben die aus uraltem Wissen geschöpften Hoffnungen und glauben daran, dass es eine uns verständliche Logik ist, die unser Leben ausmacht, uns verstehen lässt und in der unser Universum wurzelt. Wir glauben daran, dass es eine Liebe gibt, die letztendlich alle unsere Befürchtungen auslöschen und uns den ersehnten Frieden bringen wird.
Was ist Zeit?
Als Menschen erleben wir Zeit als etwas, was sich scheinbar unaufhaltsam und mit konstanter Geschwindigkeit aus unserer Vergangenheit in unsere Zukunft verschiebt. Wir selbst scheinen dabei an die Gegenwart und hier im Besonderen an den jetzigen Augenblick gebunden zu sein. Dieser stabile Punkt im Zeitempfinden gaukelt uns das Fließen der Zeit vor. Trotz allem menschlichen Erleben wird jedoch dieses "Fließen der Zeit" auf naturwissenschaftlicher Basis nicht bestätigt.
Jetzt können wir jedoch auch nicht behaupten es gäbe das Phänomen Zeit nicht, wollen wir uns nicht lächerlich machen, denn jeder von uns erlebt etwas, was wir „Zeit“ nennen.
Bei näherer Betrachtung ist die Aussage: "die Zeit fließt" nur dann sinnvoll, wenn eine "stehende Zeit" denkbar wäre. Doch könnte man die Zeit anhalten, wie lange würde die Zeit dann stehen bleiben? Sobald wir so an die Zeit herangehen enden wir in endlosen Paradoxen. Ähnlich wie den Raum, der von uns auch nicht als "nicht-existent" gedacht werden kann, müssen wir die Zeit als ein Wahrnehmungs-Phänomen hinnehmen, wollen wir überhaupt etwas über sie erfahren.
Zunächst einmal müssen wir uns darüber klar werden, was wir wahrnehmen. Was wir mit "Wahrnehmung" meinen, ist die Aufnahme von Information. Mit unseren 5 ++ Sinnen nehmen wir Informationen auf und erleben dadurch eine persönliche Realität, von der wir annehmen, dass Andere sie auch so wahrnehmen. Es spielt dabei keine Rolle ob die Information "abstrakt" durch Gefühle und Gedanken oder "konkret" durch Dinge und Situationen aufgenommen wird. Wichtig ist, dass es einen konstanten Strom von Informationen gibt, der auf uns einstürzt und mittels des Bewusstseins in eine "Welt" verwandelt wird. Wir gehen davon aus, dass dieser Informationsstrom aus unserer Vergangenheit in unsere Zukunft fließt.
Doch woher nehmen wir diese Annahme und wie können wir sie überprüfen?
Wir wissen das Wahrnehmung ein Bewusstseins-Prozess ist, dessen Symptome sich im Gehirn zeigen. Wir wissen, dass die Informationen, die diese Wahrnehmung auslösen im Grunde Schwingungsmuster aus einem "nicht-lokalen" Raum sind, der uns eine Palette an Möglichkeiten anbietet, aus denen wir auswählen. Wir geben diesen Schwingungsmustern einen Zeitaspekt, weil wir das so gewohnt sind. In einem "nicht-lokalen" Raum existiert aber keine Zeit und damit kann es auch keine "Schwingungsmuster" geben. Was wir also wahrnehmen, transponieren wir selbst in den "Zeit-Raum", in dem wir uns selbst als existent wähnen.
Ein Licht kann in unserer Erfahrungswelt nicht gleichzeitig „An“ oder „Aus“ sein, sehr wohl aber zu einem Zeitpunkt „An“ und zu einem anderen „Aus“. Das ist unsere Alltagserfahrung. So haben wir das seit Jahrtausenden "Zeit" erfahren und gelernt.
Heute aber lernen wir aus der Quantenphysik, dass es sehr wohl Situationen gibt, die gleichzeitig in sich gegenseitig ausschließenden Zuständen sein können. Hier kann ein Licht gleichzeitig „An“ und „Aus“ sein. Allerdings nicht in der gleichen Raumdimension. Information kann also einen beliebigen, also auch paradoxen, Zustand haben, jedoch nicht im gleichen Augenblick oder im gleichen Raum. Demzufolge muss es so viele Räume und/oder Zeitlinien geben, wie es Informations-Zustände gibt.
Wir nehmen also nur den Raum wahr, in dem sich Information befindet, die mit unserer Resonanzfrequenz übereinstimmt. Einen Wechsel der Räume und damit unserer Resonanzfrequenz, erleben wir als Zeit. Wir erleben also die Zustandsänderung von Information als „ZEIT“.
Wie kommen wir auf die Idee, dass es nur eine Zeitrichtung gibt?
Eine Erklärung dafür ist der Zusammenbruch der Wellenfunktion. Eine Information ist solange ein Informationspotential, wie sie nicht beobachtet = erkannt wurde. Dieses Informationspotential existiert mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit erkannt zu werden im nicht-lokalen Bewusstsein. Diese Wahrscheinlichkeit verändert sich aufgrund der Aktivität des Bewusstseins laufend. Zu einem Zeitpunkt X erreicht die Wahrscheinlichkeit 100% und das lässt das Potential als Wahrnehmung manifestieren. Damit wird sowohl der Zeitpunkt als auch der Raum festgelegt, zu dem und in dem die Wahrnehmung passiert. Alle anderen Möglichkeiten der Manifestation verschwinden damit.
Die unzähligen Räume und Zeiten, in denen die Information bisher existierte, brechen in den Zeit-Raum zusammen, in dem die Wahrnehmung passiert. Auf diese Weise erhält die Information einen Orts- und einen Zeitaspekt, den sie ursprünglich nicht hatte. Wir haben ihr diese Aspekte zugeordnet. Wir haben das getan! Der Zeitaspekt X, der Zeitpunkt und der Raumaspekt Y, der Ort, an dem wir existieren, sind unsere originären Beiträge. Diesen Manifestationsakt bezeichnen wir mit JETZT.
Das Jetzt ist weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. Die Vergangenheit entsteht durch die Erinnerung an bisherige unterschiedliche Jetzt und die Zukunft ist eine Hochrechnung auf Basis unserer bisherigen Erinnerung und Erfahrung. Das Jetzt ist der Raum und die Zeit in der tatsächlich das Wunder geschieht, bei dem aus Nichts ein Etwas wird. Ein Etwas, das wir Menschen dann unser Leben nennen.
Doch wer bestimmt den Zeitpunkt X? Der Zeitpunkt X ist abhängig vom Wahrscheinlichkeitszustand der Information und dieser Wahrscheinlichkeitszustand sagt etwas darüber aus, wie die Rückwirkung der Wahrnehmung auf das nicht-lokale Bewusstsein ausgefallen ist. Es ist eine kausale Rückwirkung, die einem Ursache-Wirkung Mechanismus folgt und die neue Informationsmuster hervorbringt, die als Potentiale in unendlich vielen Räumen und Zeiten existieren. Einige davon werden die Wahrscheinlichkeit 100% haben und so zur nächsten Wahrnehmung werden. So erschaffen wir die Einbahnstraße der Zeit, die von der Vergangenheit in die Zukunft fließt.
Doch das Gefüge wäre zu einfach, wenn wir annehmen, dass es sich bei dem nicht-lokalen Bewusstsein um eine unberührte Masse handeln würde, die sich vollkommen glatt und spiegelgleich ausbreitet. Wir wissen nicht ob die von uns wahrgenommene Information aus einer, relativ zu uns gesehenen, Zukunft oder Vergangenheit stammt. Ereignisse, die erst in unserer Zukunft geschehen werden, können so bereits Informationen geschaffen haben, die wir wahrnehmen. Ereignisse, die in unserer Vergangenheit liegen, haben bereits Informationen ausgestreut, die wir erst jetzt wahrnehmen. Beide Informationsquellen verknüpfen wir in unserem Jetzt und schaffen so unsere persönliche Zeit bzw. unseren persönlichen Lebensweg. Anhand der Wahrscheinlichkeiten unserer Wahrnehmungen stricken wir unseren persönlichen Vorhang der "Maya", der Illusionen. Dieser selbst gestrickte Vorhang kann von uns niemals paradox erlebt werden, denn das Verstricken folgt unseren eigenen Bewertungen und Glaubensüberzeugungen. Unser hochentwickeltes Erinnerungsvermögen ist der Bewahrer dieses, die Wahrheit verschleiernden Vorhangs und wir tragen schwer daran. Vor allem, wenn wir die Ursachen unserer jetzigen Situation in den Annalen der Vergangenheit suchen oder Angst vor der Zukunft haben. Mach dich frei von diesen Ansichten und wisse: Dein Kraftpunkt liegt hier und jetzt! Dieser Gedanke wird dich in die Freiheit führen.
Im Taoismus wird das "Tao" als das alles umfassende erste Prinzip verstanden, welches für den rationalen Verstand immer undefinierbar und namenlos ist. Es ist Urgrund alles Existierenden und der Ursprung der Welt. Das Tao durchdringt alles, existiert überall und zu allen Zeiten. Aus ihm entsteht der Kosmos, in dem alles lebt - auch Zeit und Raum!
… und wenn du das Tao in seiner abgrundtiefen Gnade begreifst, wirst du lächeln und wissen ….
alles liebe
Hans