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Erwachen in das Christusbewusstsein

 

Erwachen in das Christus-Bewusstsein

 

Alles, was du bisher in deinem Leben erfahren hast, ist von dir erschaffen worden und solange mit dir verbunden, wie du auf dieser Erde wandelst. Je mehr du weißt oder erlebt hast, desto mehr bindet dich dieses Wissen an deine Welt. Doch diese Welt ist eine Schöpfung deines Bewusstseins. Sie ist eine Informationsstruktur in deinem physischen Gehirn. Egal ob du ein Bewusstsein vor deiner Geburt postulierst, aus dem heraus du geboren wirst oder ob du der Idee anhängst, dass alles Bewusstsein ab der Zeugung angelernt ist: Immer ist deine Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit an dein Bewusstsein gebunden, das diesen Fähigkeiten Form und Kontext gibt. Ohne Form und Kontext kann weder ein Gedanke existieren, noch du, noch eine Welt. Jetzt ist es aber so, dass sich dein Bewusstsein mit jeder neuen Erfahrung, jedem neuen Gedanken, jedem neuen Gefühl oder jeder Erkenntnis erweitert und verändert. Diese Veränderung wirkt auf alle bisher gespeicherten Strukturen zurück, hebt sie hervor, blendet sie aus, gewichtet sie neu oder baut Grenzen auf und reißt sie ein. So beeinflussen die gespeicherten Welt-Erfahrungen, alles was an neuen Erfahrungen möglich ist. So lernen wir! So schützen wir uns vor einmal erkannten Gefahren, aber so bauen wir auch Werte, Vorurteile und festgefahrene Ansichten auf.

 

Das gilt für uns als Individuum und im weiteren auch für die Werte und Meinungen, die wir als kollektive Gesellschaft aufbauen. Während wir das Kollektiv der Menschheit - in großen wie in kleinen Gruppen - wissenschaftlich beobachten, messen, erfassen und statistisch erforschen können, bleiben wir bei der Erforschung unserer selbst, auf uns allein gestellt. Jahrhundertelanges Üben und Experimente haben aber einen Weg aufgezeigt, der einen Ausweg aus den sich selbst manipulierenden Ansichten des Bewusstseins weisen. Diesen Weg haben uns die Religionen erhalten. In allen Religionen trägt er einen eigenen Namen, weist aber überall in die gleiche Richtung: Gegenstandslosigkeit, Gedankenleere und Stille.

 

Dieser Weg der inneren Stille, schiebt dem ewig rastlosen Denken einen Riegel vor und entzieht ihm nach und nach die Kraft, mit der es immer wieder neue Gedankensysteme oder Dinge hervorbringt. Er führt letztendlich in die Abwesenheit des Bewussten, denn irgendwann entlang dieses Weges gibt es keine Wahrnehmung mehr, keine Erkenntnis, keine mentale Aktivität. Dann ist Stille, oder wie man im Zen sagt: Dann tritts du in die Leere ein, in den klaren Geist und die Abwesenheit von Allem. Dieser fragile Zustand wird jedoch durch die geringste kognitive Tätigkeit wieder zerstört. Wer diesen Weg einmal beschritten hat, weiß, wie schwer die Übung ist - aber weiß auch um die unaussprechliche Glückseligkeit, die sich mit ihr einstellt. Ganz zu schweigen von den Veränderungen, die sich dadurch im weltlichen Leben ergeben.     

 

Wenn du jetzt glaubst, dies sei nur eine Art philosophischer Ansicht, dann irrst du. Denn du nimmst deine Welt ausschließlich über deinen Körper wahr und hier im speziellen über das Organ "Gehirn". Es gibt kein Entrinnen aus den neuronalen Netzwerken, den Neuronen, Axionen und Dendriten seiner Strukturen, denn diese reflektieren in physischer Form, was du bist, für was du dich ansiehst, wie du deine Mitmenschen erlebst und was du für die Welt hältst. In gewisser Weise bist du dein Gehirn. In ihm ist deine physische Existenz festgelegt. Soweit hat die Neurologie diese Behauptungen bereits erforscht. Auf diesen Erkenntnissen bauen unsere Forschungen für künstliche Intelligenz auf, anhand derer wir grob erfahren können, wie unser eigener neuronaler Computer tickt. Doch wir sind weit mehr als ein Computer! Wir sind keine logische Maschine, auch wenn heute auf einer Bewusstseinsebene sind, auf der wir das glauben. So wie nämlich eine künstliche Intelligenz ohne "Hardware" nicht existieren kann, die vor ihrer eigenen Erscheinung da sein muss, so baut der universelle Geist ab der Zeugung die Zellstrukturen auf, in denen er Form annehmen will. Wir nennen das "Leben" oder "Entwicklung", haben aber gleichsam keine Ahnung, was das ist oder wie es funktioniert. Wir wissen einzig, dass ein menschliches Bewusstsein nicht ohne einen Körper bzw. Gehirn, in  Erscheinung treten kann. 

 

An dieser Stelle entsteht ein unlösbares Paradox, wenn wir weiterhin davon ausgehen, dass das uns bekannte, im menschlichen Gehirn erfahrbare Bewusstsein für die Entstehung des menschlichen Körpers die Ursache ist. Freundlich gesagt, sprengt es unsere Logik, wenn wir ernsthaft annehmen wollen, dass eine Intelligenz ohne Hardware sich selbst eine Hardware erschafft.  Es wird auch nicht logischer, wenn wir davon ausgehen, dass die Zellen und Strukturen des Körpers, Ausdruck des Bewusstseins sind, denn dann muss das Bewusstsein ja trotzdem vorher existieren. Es kann also nicht sein, dass du und ich nur das Bewusstsein sind, dass wir durch unser Gehirn erfahren. Und obwohl wir nur das Welt-Bewusstsein im physischen Gehirn als sich durch chemische und elektrische Vorgänge zeigender Prozess kennen, müssen wir uns fragen, wer oder was die hochorganisierten neuronalen Zellstrukturen hervorgebracht hat? Wer oder was hat dafür gesorgt, dass ein Gehirn und im Weiteren ein Körper überhaupt entsteht, indem ein Bewusstsein - also DU - existieren kann? Darauf gibt es bis heute aus unserer Wissenschaft keine Antwort! 

 

Wie also kommst DU in das Gehirn, aus dem du in dieser Welt nicht mehr entfliehen kannst?

 

Das Paradox löst sich, wenn wir akzeptieren, dass wir nicht nur dieses ins Fleisch gegossene Bewusstsein sind, sondern etwas darüber hinaus reichendes. Etwas, was alle Kategorien und Dimensionen des physisch zentrierten Bewusstseins übersteigt. Dieses "Größere" wird traditionell das "hohe Selbst" genannt. Das "hohe Selbst" steckt in jedem Molekül deines Körpers, aber ist nicht daran gebunden. Es wohnt weder in deinem Herzen noch in deinem Gehirn, noch in deinem Energiesystem, den Chakren. Es ist außerhalb von dir und es ist in dir. Es durchdringt dich und ist du selbst, auf eine dir nur als heilig vorstellbare Weise. Physisch tritt es als scheinbar körpereigenes Quantenfeld auf, das auf eine für dich spezifische Art und Weise vibriert. Diese Vibration erlebst du als deine physisch - energetische Körperstruktur. Wie gesagt es ist ein Teil von dir, aber auch du und in einem höheren Schwingungszustand das, was dich umgibt und deine multidimensionale Realität aufrecht erhält. 

Das "hohe Selbst" stellt eine Brücke zwischen der absoluten und der relativen Existenz dar. Die absolute Existenz ist die Quelle des klaren Geistes und der unbedingten Liebe. Die relative Existenz ist das, was wir als unser menschliches Leben erfahren. Es beginnt mit der Zeugung und endet mit dem Tod. Doch wir alle tragen das Wissen um die Wahrheit in unserem Herzen, an die uns schon viele Mystiker, allen voran Jesus aus Nazareth, immer wieder erinnert haben. Es ist der Funken des Absoluten, den jeder in sich trägt. Das "Christus-Selbst" oder auch das "Christus-Bewusstsein". Dieser Funken absoluter Gewissheit, ist der Weg, der uns in das Hohe Selbst zurückführt. Was für uns soviel bedeutet, wie das Erwachen aus etwas, das wir nicht sind, in etwas, was wir sind, aber aufgrund unserer mentalen Prägung nie für möglich gehalten haben.

 

Akzeptieren wir uns selbst als "Mehr" und über das uns Bekannte hinausreichend, lösen sich viele Probleme, an denen unser weltlicher Verstand bisher verzweifelte. Geben wir unsere Anmaßung auf, dass altes Wissen unwahr ist, weil es nicht in unsere heutigen wissenschaftlichen Axiome passt, erhalten wir die Chance über die duale Sicht des weltlichen Verstandes hinauszuwachsen. Das bedeutet aber auch, unser angesammelte Wissen zunächst einmal beiseite zu lassen. 

 

Je mehr wir uns als etwas begreifen, das nicht auf die Dimensionen von Zeit und Raum festgelegt ist und das in zyklischen Abständen uaf der Erde erscheint und wieder verschwindet, desto mehr klärt sich die Rolle des Christus-Bewusstseins in uns auf. Das winzige Licht wird stärker und infiltriert mit seiner Kraft das inkarnierte Selbst, also unser Gehirn. Je stärker es wirkt, desto mehr erkennen wir zunächst, was uns für unser weltliches Leben dienlich ist und was nicht. Wir treffen dann bessere Entscheidungen für unser Leben und gestalten es allmählich um. Das ist dann der direkte Weg zu unserer universelle Schöpferkraft. 

 

Wie alle direkten Wege, gehört auch dieser Weg nicht zu den einfachsten. Wenn du dich auf dein Christus-Bewusstsein besinnen und es in deinem Leben zum Ausdruck bringen willst, dann zeigen sich dir alle Grenzen und Hindernisse, die dem im Wege stehen. Das kleine Licht des Christus-Bewusstseins ist nichts anderes als das Symbol der in dir angelegten Erlösungskraft. Du hast immer schon das Recht gehabt, in dein wahres Wesen zurückzukehren. Niemals hat dich etwas gezwungen Mensch zu werden und zu bleiben. Zu jeder Zeit warst du in der Lage, dem Lichtfunken des Absoluten in dir zu folgen, aber du hast dich anders entschieden. Du hast deinen weltlichen Erfahrungen mehr geglaubt und so den Weg aus den Augen verloren. Falls du jetzt und hier bereit bist, eine Alternative zu leben, dann befreie dich aus den Fängen des demiurgischen Wissens in dir.

 

Hinterfrage jedes Mal, wenn du etwas nicht willst, dagegen bist oder ablehnst, warum das so ist. Merke dir deine erste spontane Antwort und nimm sie ernst. Dann untersuche deine Antwort und finde ihre Begründung heraus. Ist es etwas, was du selbst erfahren hast, was dir beigebracht wurde oder du beobachtet hast. Frage dich weiter ob die Begründung auch auf die aktuelle Situation zutrifft oder nicht. Beziehe auch Aspekte ein, ob du dein Leben so einschränkst oder erweiterst, ob Freundschaft, Liebe und Menschlichkeit dadurch vermehrt werden und welche Konsequenzen sich für dich ergeben, wenn du in der aktuellen Situation anders entscheiden würdest. Entscheide neu! 

Das wird dich darin üben, den Automatismus der gespeicherten Bewertungen zu entkräften und immer mehr bewusste Entscheidungen zu treffen. 

 

Vertraue in deine Gefühle und intuitiven Wahrnehmungen. Wenn du dir zu vertrauen beginnst, dann fängst du an, dich ernst zu nehmen. Jedes Gefühl, sei es Freude oder Traurigkeit, Mut oder Angst, weisen auf deine inneren Wünsche hin. Gehe nicht über deine inneren Wünsche hinweg, sondern lerne sie zu akzeptieren und geben ihnen den Raum zu existieren. Im Laufe der Zeit werden sie deutlicher werden und anfangen sich in deinem Leben zu zeigen. Die Akzeptanz dessen, was ist, ohne es zu bewerten, übt dich darin, ohne Angst im Augenblick zu sein. So bringt Vertrauen den Mut hervor, vorwärts zu gehen. Schwieriges kann dich dann nicht mehr festhalten und du wirst lernen, wie deine Intuition für dich sorgt. 

 

Vergib allem und jedem. Das ist wohl die schwierigste Übung auf dem Weg der Erlösung. Gehe hier zunächst von deinen kleinen Verletzungen aus und mach dir klar, dass alles nur mit deinem Einverständnis geschehen ist. Auch dann, wenn es dich sehr verletzt hat. Denke daran, dass sich dein ganzes weltliche Leben in den Neuronen deines Gehirns abspielt und dort eine Geschichte darstellt, die du als interessant ansiehst. Die Akteure und Personen in dieser Geschichte hast du selbst aufgefordert so zu handeln, wie sie es taten. Ganz gleich ob du dadurch Glück oder Leid erfahren hast. Vergib also den Beteiligten und dem Drehbuch und so vergibst du dir! So wirst du frei von der Idee der Schuld. Dein Herz läßt dich diese Befreiung spüren und dann wirst du wissen. Sei bedacht und rücksichtsvoll mit dir. Vergib auch dir alles, was du dir selbst angetan hast. Vergib dir, wenn du deinen Willen nicht ausgesprochen hast. Vergib dir, Entscheidungen getroffen zu haben, die dich selbst verletzten oder erniedrigten. Vergib dir, dich nicht selbst geliebt zu haben! Je mehr und tiefer du dir selbst vergeben kannst, desto leichter wird dir das auch in den Geschichten fallen, in denen du bisher gelebt hast.  

 

Suche dir einen Rückzugsort, an dem du meditieren kannst. Achte darauf, dass du eine gegenstandslose Meditationsart übst, also keine Mantren, Phantasiereisen etc., sondern Atem-Meditation, die auf das Abstellen der Gedankentätigkeit abzielt. Verwende für deine tägliche Meditation ca. 20 Minuten. Möglichst immer zur gleichen Zeit. Du kannst dich auch einer Meditationsgruppe anschließen zB. für Sazen oder Schweigemeditationen. Deine Fortschritte in diesem Bereich sind besonders abhängig von deiner Motivation und das Aufwenden deiner Zeit hierfür, bedarf wahrscheinlich auch hin und wieder einer Überwindung. Lass dich nicht abbringen!

 

Je weiter du den Weg deiner Erlösung gehst, desto mehr Frieden wird sich um dich ausbreiten. Du beendest alle Kämpfe gegen dich selbst. Hörst auf dich zu verneinen, abzuwerten oder zu unterdrücken. Dein Aufmerksamkeitsfokus verlagert sich dann von deinen Problem-Themen hin zu dem, was du annehmen, respektieren und wertschätzen kannst. Deine Bewertungen verblassen dann und es wird dir immer leichter fallen dich selbst und alle anderen anzuerkennen, annehmen und vergeben zu können. Indem die Bindungen an die niedrig schwingende Energie des Weltlichen schwächer wird, verstärkt sich Licht des Erlöser-Bewusstseins und bringt die Situationen hervor, die für dein Durchschreiten der Schwelle notwendig sind. Lass dich überraschen. Die letzten Schritte dieser Befreiung werden durch das Absolute in dir gesteuert. Es fragt weder dich noch sonst jemanden um den richtigen Zeitpunkt noch um die Art und Weise. 

 

Achte auf den Ausdruck von Schönheit und Liebe in deinem Leben.

Alles Leben ist von Liebe durchdrungen, aber ihre Formen treten nicht in Erscheinung, solange das weltliche Bewusstsein stark ist. Liebe ist die Kraft, die jede Form hervorbringt, also auch die fundamentalen Bestandteile der Welt, die du in deinem Alltag erlebst. Doch ihr Wirken hört nicht auf zu wirken, wenn das weltliche Bewusstsein an Kraft verliert. Im Gegenteil, bringt diese Liebe in immer größerem Maße jene Schöpfung hervor, die dem klaren Geist entstammt. Jenem Teil von dir, der dich umgibt und einhüllt und mit dem du dann in einer starken Verbindung bist. Auf einem ganz wunderbaren Weg vermischen sich dann die Formen in deinem Leben und fangen an, auch andere zu tangieren. Die Liebe durchflutet dann dein ganzes Leben und du wirst nichts anderes mehr erleben. Doch denke auch hier daran, dass alle deine Erlebnisse und Wahrheiten nur neuronale Prozesse in deinem physischen Gehirn sind. Auch wenn du begriffen hast, dass du im Wesen mehr bist, als dieses weltliche Bewusstsein, mehr als der Körper, ja sogar mehr als das "hohe Selbst", bleibt dir die Erfahrung deiner wesenhaften Wirklichkeit verborgen. Alles was du erleben kannst, ist deine Interpretation von Vorgängen, die sich in dir abspielen. Liebe deine Mitmenschen deshalb, denn sie sind DU in anderer Form. Die Welt ist das Abbild deiner inneren Prozesse. Verurteile sie nicht. Vergib ihr und wenn nötig, halte ihr auch deine andere Wange hin.

 

Wie gesagt lösen sich viele Missverständnisse in unserem Wissen auf, wenn wir dem Funken des Absoluten in uns folgen, ihn mehren und leuchten lassen. So wird uns Unvorstellbares möglich und wir können ohne Mühe den Weg der Liebe wählen. Etwas, was uns vielleicht im Lichte unseres weltlichen Bewusstseins kaum möglich erschien. Doch im Lichte der größeren Selbsterkenntnis suchen wir nicht mehr nach den Fehlern im Anderen oder der Welt, sondern bemühen uns darum die Liebe zu stärken. Eine Liebe, in deren Licht alles andere an Bedeutung verliert. So verwandeln sich Gefühle, Gedanken und Handlungen in den Ausdruck jener unbedingten Liebe, die schon immer von den Mystikern und erleuchteten Geistern gelebt wurden und wir erkennen, dass das ganze Leben aus Impulsen der Liebe besteht und wir aus der Wahrnehmung des Erlösungs-Bewusstseins zu unserem höchsten Potential erwachsen. 

 

alles liebe

Hans