
Die Welt in mir – eine Einladung zur Umkehr
Wenn du der Frage „Wer bin ich?“ mit radikaler Ehrlichkeit und tiefer Absicht folgst – ohne eine einzige Verzweigung des Denkens auszulassen oder zu überspringen –, dann wirst du nicht nur eine Antwort finden, sondern erkennen, dass es nie wirklich eine Frage war. Denn was du suchst, ist das, was du bist. Und was du bist, ist nicht von dieser Welt – sondern diese Welt ist von dir.
In dem Moment, in dem du erkennst, dass du nicht das Bewusstsein bist, sondern das Bewusstsein etwas ist, dass du hast, etwas, dass dir gegeben ist, beginnt sich der Schleier zu heben. Die Welt um dich verliert ihre Fremdheit. Ihre Härte. Ihre Schwerkraft. Was als Außen erschien, ist ein inneres Echo. Was als Zufall erschien, ist eine Resonanz.
Wiederhole folgende Gedanken, nicht als Affirmation, sondern als Erinnerung. Wie eine tibetische Gebetstrommel, die nicht überredet, sondern durch das Drehen selbst das Gebet vollzieht:
„Die Welt, das Universum, alle Erscheinungen – sind Spiegel dessen, was in mir bewusst ist. Alles, was ich wahrnehme, erfahre, glaube oder für möglich halte, formt dieses Spiegelbild. Ich erfahre das, was ich über mich selbst weiß. Aber ich bin mehr als dieses Wissen. Ich bin Bewusstsein in Bewegung, Geist in Rückkopplung mit sich selbst. So wächst mein Selbst-Erkennen, mit jedem Gedanken, jeder Erfahrung, jedem Gefühl.
In meinem bewussten Sein erschaffe ich Ordnung durch die Konzepte Raum und Zeit. Sie sind Werkzeuge, keine Bedingungen. Ich kann sie dehnen, verwandeln, durchschreiten.
Wenn ich eine Welt sehe, die lieblos, voller Spaltung, voller Hochmut, Gier und Gewalt ist – dann erinnert mich das nur an das, was in mir noch unerlöst ist. Es ist mein eigener Schatten, der mich anblickt. Will ich so sein? Das ist keine moralische Frage, sondern ein Akt der Wahl. Alles Weitere geschieht von selbst.“
Das Bewusstsein ist das erste Kind der Liebe – und das Leben ist seine Bewegung. Es gibt kein Außen, nur Ebenen der Selbstbegegnung. Was du als „andere Menschen“ siehst, sind Aspekte deiner selbst, die du noch nicht integriert hast – oder längst liebst, ohne es zu merken. Krankheit, Schicksal, Erfolg, Einsamkeit – all das sind Formen deiner inneren Sprache.
Der entscheidende Schritt beginnt, wenn du aufhörst, Objekte als getrennt von dir zu betrachten. Wenn du erkennst: Diese Welt ist keine Bühne, sondern ein lebendiger Spiegel deiner innersten Struktur. Das bedeutet: Du kannst nichts verändern, ohne dich zu verändern – und du musst dich verändern, wenn du etwas verändern willst.
Die Frage „Wer bin ich?“ ist deshalb nur der erste Schlüssel. Der zweite ist: „Woher weiß ich das?“ Und der dritte, stillere, lautet: „Was bin ich bereit zu sehen?“
Denn alles, was du in dir klar erschaffen hast, erscheint unausweichlich in der Welt. Sofort. Je feiner die Veränderung, desto feiner der Spiegel. Achtsamkeit wird zur Brücke zwischen innen und außen. Die Realität antwortet auf dich – nicht weil sie dich prüft, sondern weil sie du bist.
Wenn du deinem Herzen folgst – nicht im romantischen, sondern im tief metaphysischen Sinn – dann öffnet sich der Raum neu. Mit jedem Schritt, der auf echter Erkenntnis gründet, verändert sich die Welt – weil du dich verändert hast.
Am Ende ist es ganz einfach – auch wenn der Weg manchmal schwer scheint:
Alles, was du in dir veränderst, verändert die Welt um dich.
Alles, was du in dir heilst, heilt deine Beziehungen.
Alles, was du in dir bejahst, taucht draußen auf.
und
Alles, was du verneinst, erhöht die Dissonanz mit deinem Leben.
Und wenn du wirklich Hilfe brauchst, wird sie erscheinen. Nicht immer so, wie du denkst. Aber immer so, wie es gut ist. Denn du bist nicht allein. Du bist eingebettet in etwas Größeres – und dieses Größere ist nichts anderes als du selbst, auf einer tieferen Ebene.
Die Welt, die du erlebst, bist du.
Aber du bist mehr, als du je über dich geglaubt hast.
alles liebe
Hans
Einen weiteren Audio-Text findest du unter dem gleichnamigen Podcast bei soundcloud.com , der konkreter auf das Thema eingeht.