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Lass dich in Frieden

Lass dich in Frieden
Bring dich zur Ruhe

Gewalt auf der Welt ist niemals das Ergebnis positiver Energien.

So mechanistisch funktioniert das Prinzip von Yin und Yang nicht.

Yin und Yang haben unzählige Möglichkeiten, miteinander zu tanzen – sich ineinander zu verwandeln, einander hervorzubringen.

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Auch wenn Menschen sich keine Gewalt antun, gibt es immer noch Tag und Nacht, Sommer und Winter, Geburt und Tod.

Die Menschen müssen nicht unfriedlich sein, damit der Tanz weitergeht.  

Der Tanz des Lebens braucht keinen Krieg.

Aber was ist eigentlich „positive Energie“?

Energie ist zunächst neutral. Sie bekommt ihre Färbung – gut oder schlecht – durch unser Denken. Durch unsere Bewertung. Solange wir in den Extremen von Gut und Böse verhaftet bleiben,  solange wir zwischen ihnen hin- und herschwingen, 

solange wir uns ein „nur Gutes“ vorstellen – ein Ideal, das wir erreichen wollen –

solange herrscht Krieg in uns selbst.

Denn jedes Streben nach dem Guten enthält seine Schatten.

Alle Kriege dieser Welt wurden „für das Gute“ geführt –

oder für das, was jemand dafür hielt.

Wer hat je gesagt, er kämpfe für das Schlechte?

Wenn wir aber bereit sind, mutig hinzuschauen – den Schrecken, die Angst, das Nicht-Wissen, das Machtstreben nicht außerhalb, sondern in uns selbst zu spiegeln, dann beginnt Integration.

Dann spüren wir: Die Mechanismen, die draußen wüten, sind auch in uns.

Dasselbe Pendeln zwischen Extremen. Dieselbe Gier. Dieselbe Angst.

Und wir spüren unseren eigenen Schmerz.

Wenn das geschieht, verändern wir uns und es entstehen keine neuen Projektionen,

sondern – wenn du still bleibst, unbewegt in deiner Mitte –

geschieht das Aufleuchten von etwas Tieferem:

Erkenntnis.

Wissen.

 

Nicht als Gedanke.

Sondern als Erinnerung daran, dass es immer schon etwas gab,

das nie getrennt war von Licht und Schatten.

Dort, in der Mitte, gibt es kein Wanken,

keine Bilder, keine Gegensätze mehr.

Da ist nur noch Eines.

 

Wenn diese Erkenntnis in dir Raum gewinnt,

dann fällt die Trennung zwischen „dir“ und „der Welt“.

Plötzlich ist alles in seiner Essenz da.

Es ist Buddha-Natur.

Es ist Gott.

Es ist alles.

Dieser Frieden, der daraus entsteht, ist unerschütterlich.

Er ist nicht nett.

Er ist nicht weichgespült.

Er ist groß, still und wahr –

und kann in seiner Klarheit erschütternd sein.

 

Es gibt aber nur einen Weg dorthin:

Beende den Krieg in dir.

Beende deine Bewertungen. 

Beende das Ablehnen.

Beende auch das Streben, ein besserer Mensch sein zu wollen.

Sei einfach der Mensch, der du bist und bleibe offen für das Andere - das Fremde.

Wenn du einfach nur bist – und in dir ruhst,

wird unfriedliches Handeln unmöglich.

Der Friede im Außen kann erst erscheinen,

wenn Gewalt im Innern erloschen ist.

 

Die Kriege auf der Welt sind nur Symptome

des inneren Kampfes, der sich im kollektiven Spiegel vervielfacht.

Das kleine Ego sieht sich in einem gigantischen Bewusstseinsspiegel –

seine Angst, sein Machtstreben, seine Tricks

werden dort vergrößert wie durch einen Parabolspiegel

und verwandeln sich in die Wurzeln des Leidens.

Erst wenn diese Gier, dieser Hass, diese Verblendung enden,

kommt das Innen und das Außen zur Ruhe.

 

Der Schmerz und das Schwanken zwischen den Polen, hören auf.

Und gleichzeitig ist alles in der Mitte.

Dort, wo es immer schon war –

und wartet darauf, von uns entdeckt zu werden.

 

Frieden.

Liebe.

Stille.

Offener Raum.

Alles ist immer vollkommen unberührt da.

 

Ich sitze.

Fühle, was zu fühlen ist.

Und bin still.

In Frieden.

 

Und das –

ist mein Gebet.
Und vielleicht ab jetzt Deines auch.

 

alles liebe

Hans

 

 

 

 

 

He plays that instrument like it's a natural extension of his own being.