
Hier kräht der kosmische Hahn:
„Ich habe das allererste kosmische Ei gelegt!“
Einen Augenblick später pickt er sich selbst durch die Eierschale …
Du allein bist der Architekt deiner Existenz. So war es, so ist es und so wird es für alle Zeiten bleiben. Dein Geisteszustand lenkt dein Wirken und deine Worte formen deine Welt. Entweder unterwirfst du dich den tyrannischen Herrschern deiner Emotionen und Gedanken oder den edlen Regenten deiner Liebe und Stärke. Aber unterwerfen musst du dich.
Erst wenn du begreifst, dass die Trennung zwischen Geist und Welt deine letzte Illusion ist, wirst du diese Illusion überwinden.
Was du benötigst, ist lediglich Mut, um Fühlen und Denken loszulassen!
Aber wieso denn nur:
Dein Bewusstsein über dein eigenes Ich, also die Erkenntnis über deine reale Existenz, ist ein emotionales Empfinden. Zweifle nicht an deinem Dasein, spüre es einfach in dir, aber suche nicht nach Bestätigung in der Welt. Immer wenn du dich fragst, ob du bist oder nicht bist, wirst du eindeutig spüren:
ICH EXISTIERE!
Und du merkst, dass du dich in der Antwort auf diese Frage nicht irrst und nicht belügen kannst.
Diese finale Frage ist der finale Gedanke, das tiefste mögliche Gefühl, auf dem die ganze trügerische Realität aufbaut. Solltest du in dieser Welt davon überzeugt sein, dass du nicht
existierst, dann bist du tot und erwachst in dem Zwischenraum, den du von hier aus als Jenseits bezeichnest. Doch dann hast du bereits eine neue Trennung erschaffen: Diesseits – Jenseits.
Emotionen und Überlegungen bilden das Gewebe jener trügerischen Welt, die du deine Realität nennst. Damit sollst du dem Leben hier und jetzt Sinn verleihen, damit es hier zu deiner Welt
wird – und nicht das Jenseits. Alle deine Wahrnehmungen streben danach, dass eine Reaktion auf sie erfolgt, und ziehen dich dadurch unaufhaltsam tiefer in diesen Kosmos hinein. So locken sie
dich von der Erkenntnis weg, dass Gefühle und Gedanken von dir selbst geschaffen sind. Sie verführen dich zu glauben, dass deine Emotionen und Ideen aus deinem eigenen Inneren entspringen.
Aber du bist der Grundbaustein dieser Welt, ohne den sie gar nicht existieren würde. Wie eine zarte Morgendämmerung verbinden sich deine Erfahrungen mit dem, was du als Realität ansiehst. Durch
die Erlebnisse in dieser Welt kreierst du unaufhörlich die Dichotomie von: das gefällt mir, das gefällt mir nicht, das ist positiv – das ist negativ … So bewahrst du die Distanz
zwischen dir und dem ‚Reich der Wolken‘.
Gott erscheint dir wie ein ferner Traum, der über deine Existenz hinausgeht, und deine Gedanken und Emotionen fungieren als treue Begleiter auf diesem Weg. Das ist akzeptabel für das Spiel, das
wir bis dato ausgetragen haben. Hast du etwa den finalen Pfiff in deinen Ohren bis jetzt nicht vernommen?
Stell dir vor: Alles wird von einem einzigen Emotionskern und einem einzigen Gedankenpfeiler getragen – der Furcht vor Auslöschung und deiner individuellen Auslegung davon. Das jüngste Stolpern hin zu „ICH BIN“ verkörpert die Furcht vor dem Ableben. Ein letztes Flackern deiner geistigen Kapazitäten, um dieses zweigeteilte Universum zu bewahren.
Vermutlich hegst du die Überzeugung, dass du bereits einen Funken des Göttlichen in dir trägst. Kannst du dir auch nur im Entferntesten vorstellen, dass der allmächtige Schöpfer des Universums
sterben oder gar ausgelöscht werden könnte?
Falls dies der Fall ist, solltest du unbedingt dranbleiben und weiterhin experimentieren. Meiner Ansicht nach sind alle denkbaren Wege zur Vernichtung bereits erprobt worden. Wir haben uns alle
mit dem Sensenmann eingelassen, dessen Ankunft sowohl rechnerisch als auch einfallsreich absehbar war. Das Fortführen des Spiels gleicht bloß einer langweiligen Wiederholung...
Wenn du also davon überzeugt bist, dass Gott stets präsent ist, dann sind auch sämtliche Bestandteile fortwährend anwesend. Da Gott stets als Einheit existiert, existieren in Wahrheit keine Einzelteile oder Bestandteile (und da wir uns das nach wie vor nicht vorstellen können, existieren wir natürlich auch nicht).
Wenn man den Mut aufbringt, seine Gedanken und Gefühle freizugeben, sogar das eigene SELBST aufzugeben, dann entsteht ein magischer Moment, in dem Hier und Dort verschmelzen und die Trennung sich in einem einzigen Moment, im Jetzt, auflöst. Plötzlich erwachst du aus deiner Traumwelt und wirst vor lauter Freude strahlen wie ein Honigkuchenpferd!
Das ist im Grunde ein Klacks. Jedoch gestaltet es sich als äußerst knifflig, sich den fundamentalen Ideen zu nähern. Denn unser von Ängsten geplagtes Ego versucht währenddessen ständig, uns auszubremsen, hüpft wie ein Hase oder zeigt uns eine Show wie der Roadrunner (Mäk, Mäk). Doch das hat auch seinen Wert, denn es dient als Trainingspfad, um zu reflektieren, was man begehrt und was man IST.
Da ich mal wieder ins Plaudern gekommen bin, überlasse ich es dir, das Gesagte zu überdenken, und wünsche eine angenehme Zeit!
Sei gesegnet, umhüllt von Liebe,
segne und liebe ohne Grenzen.
Hans
PS:
Aber ich möchte dich auch nicht in diesem Dilemma hängen lassen. Deshalb gebe ich dir eine einfache Übung, die zügig mit der faszinierten Bindung an die Realität Schluss macht und die
Erlebensweisen eröffnet, die sich mit der Welt nicht vertragen, ohne Paradoxien zu erzeugen.
Stell einen Wecker auf Minuten.
Setze dich ruhig und entspannt hin und tue nichts.
Keine Methode, keine Vorschrift, kein Atembeobachten – einfach nichts.
Lege deine Hände übereinander auf deinen Bauch. Der Daumen liegt auf dem Nabel.
Warte, bis auch der Drang, korrekt zu liegen, verfliegt.
Konzentriere dich auf die Handfläche, die auf deinem Bauch aufliegt.
Mehr nicht.
Warte, beobachte – fühle.
Dehne es nach innen aus – ohne zu wollen.
Lass es wachsen.
Wenn der Wecker klingelt – hör auf.
Leb dein Leben und wiederhole die Übung jeden Tag oder morgens und abends oder alle vier Stunden. Wie du willst.
Deine Entscheidung. Dein Weg. Dein Ankommen.
(Und wenn du mehr möchtest, komm in meinen Workshop „Innere Räume“.)