graduierte Illusionen

Illusionen

 

 

Die meisten Menschen betrachten und erleben diese Welt durch den Filter ihrer Konditionierungen, ihrer vorgefassten Meinungen und der Wahrnehmungen ihres Egos. Sie glauben, dass diese Erfahrung aufgrund von Dingen geschieht, die von ihnen getrennt existieren.

 

 

Bild: gerald, pixabay.com

Die Illusion 1. Grades:

 

Doch diese Projektion aus Erfahrungen, Denksystemen und der immerwährenden "inneren" Stimme, existiert nur in ihrer eigenen Vorstellung, als eine mentale Konstruktion des Bewusstseins. Sie führt   den Menschen ständig in die irre. Diese Illusion kann man beheben, in dem man still wird. Alsdann hebt sich der Schleier allmählich und man erfährt diese Welt auf eine völlig neue Art und Weise. Die Farben werden intensiver, man erkennt die Schönheit, aus der die Schöpfung besteht und spürt die Einheit darin. Es entsteht ein Raum für Mitgefühl, Zuneigung und Liebe, der völlig im Widerspruch zu der aktuellen Lebenssituation stehen kann. Dieser Raum erzeugt ein Gefühl von Wahrheit und Wirklichkeit, das den Schleier der Maya fallen lässt. Es entstehen zwei Welten: Die eine ist die alltägliche Existenz der Dinge, wie sie immer schon sind und die andere ist die spirituelle Welt, der Geist. Doch das ist wiederum eine neue Illusion und eine gefährliche Fallgrube.

 

Die Illusion 2. Grades:

  

Die Illusion 2. Grades ist die Vorstellung, dass die Welt um uns herum wirklich ist. Wir können sie   erleben und uns darin die Schmerzen holen, die wir zum Wachsen brauchen. Doch wie wirklich ist unsere materielle Realität, wenn sie nur eine Projektion des Bewusstseins ist? Ein Bewusstsein, dessen Ursprung wir nicht kennen, zumindest, solange wir in den Illusionen gefangen sind. Unsere Wissenschaften erklären uns heute, dass diese materielle Realität keine feste Materie ist. Dass es Materie nicht gibt, sondern nur schwingende Energie in der einen oder anderen Form. Doch das setzt voraus, dass es immer noch etwas gibt, was schwingt: Energie! Auch hier belehrt uns die Quantenwissenschaft: Energie ist kein Objekt. Mit Energie meinen wir die Schwingung an sich, eine Schwingung von nichts. So bekommt die Alltagsrealität die Natur eines Traums, wird gänzlich unwirklich und irreal und doch können wir nicht durch Wände gehen und Millionen auf unser Konto zaubern. Es bleibt fraglich, ob diese materielle Realität letztendlich existiert oder eine rein geistige Konstruktion im Bewusstsein ist, die wir so wenig verlassen können, wie die Träume, wenn wir schlafen. Da wir diesen Zustand nicht willentlich beenden können, halten wir ihn für real!

Die einzige Möglichkeit diesem Zustand zu entkommen, der rein geistig im Bewusstsein erschaffen wird, ist das Denken zu beenden und die Aktivitäten des Bewusstseins zu ignorieren. So lange noch ein einziger Gedanke besteht, bleibt die Kraft der Maya erhalten. Das ist nicht schlecht, denn damit bleibt die unendliche Reihe von Träumen existent, die alle so real wie der jetzige Augenblick sind. Wir können jede Lernerfahrung mit Denken und Vorstellen erzeugen, doch es sind alles weitere Illusionen: Ein neues Haus, ein neues Auto, Ruhm und Ehre oder eine neue Rolle in dem Drama, das man gerade aufführt.

Das macht Spaß und das ist gut!

Es ist für die Aufgabe, die wir hier auf der Erde übernommen haben, völlig genug. Daher sind alle Methoden und Techniken, die auf eine Verbesserung dieser „Illusionsmaschinerie“ abzielen sehr wertvoll und wichtig. Was ist schon wichtiger als das Gefühl zu haben, ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu leben? Auch wenn dieses Leben tatsächlich ein Traum ist, den wir im Wachen träumen. Für jemanden, der leben will, ist Liebe, Spaß, Erfolg und Anerkennung sehr wichtig, denn sie bringen ihm Erfahrungen. Erfahrungen wofür?  Alle Erfahrungen bringen uns dazu, zu wachsen. In kleinen und großen Schritten, mit mehr oder weniger viel Schmerz und Leid. Sie dienen uns dazu, Erkenntnis über uns zu erlangen; Sinn zu finden und uns selbst zu ergründen. Daher ist es nicht für jeden an der Zeit sich mit dem spirituellen Aspekt seiner Existenz zu befassen. Aber für einige, die genug Erkenntnisse angesammelt haben, verändert sich die Lage. Für sie ist es wichtig, die Pädagogik des Lebens zu durchschauen. Hier vor allem das ihm zu Verfügung stehende Bewusstsein zu disziplinieren und geistig aktiv zu werden, Erwartungen und Absichten zu entwickeln und sein alltägliches Leben immer mehr auf die spirituellen Aspekte auszurichten. Denn was er nicht erwartet oder beabsichtigt, wird ihm auch nicht begegnen. Aber auch hier lauert noch die Illusion auf den, der sich zu schnell auf ein Ziel zubewegt:

 

Die Illusionen der n. Grade

 

Ich will das einmal so veranschaulichen:

Du stehst an einem Fenster und schaust hinaus in eine Welt, nennen wir sie 2. Realität, die deine ganze Aufmerksamkeit fesselt. Da gibt es so viel zu sehen, zu erleben, zu fühlen. Du bist ganz hin und weg. Hypnotisiert von den Farben, den Düften und Empfindungen. Du vergisst darüber, dass du ja eigentlich an einem Fenster stehst und hinausschaust. Deine Wahrnehmungen werden real und du schwörst, dass du alles in der 2. Realität selbst erlebst.

Dann passiert etwas Paradoxes, z.B. ein Toaster kommt geflogen und kackt dir auf den Kopf. Schwupp fliegst du aus deiner hypnotischen Fixierung und wirst dir darüber bewusst, dass du in der 1. Realität an einem Fenster stehst und hinausschaust und „taggeträumt“ hast. Alle taggeträumten Gefühle verschwinden genauso wie die Kacke auf deinem Kopf, durch die du aufgewacht bist. Sofort stellen sich Gefühle und Wahrnehmungen ein, die mit der 1. Realität konform sind. Und du schwörst wieder, du stehst an einem Fenster in der 1. Realität und hast gerade hinausgeschaut und ein wenig eine 2. Realität fantasiert.

Doch dann passiert wieder etwas. Etwas ganz Außergewöhnliches. Etwas, was dich komplett verwirrt, denn du bemerkst, dass du am Fenster der 1.Realität stehst, welches wiederum in einem Fenster ist, durch das du hinausschaust und dich dort stehen siehst, wie du durch ein Fenster schaust. Spätestens jetzt beginnst du daran zu zweifeln, ob das, was du als deine Realität ansiehst, auch wirklich eine Realität ist. Deshalb beginnst du nach „Sinn“ zu suchen: Du untersuchst deine Welt nach Fakten, doch alles, was du findest, sind logisch zusammenpassende Fakten einer Welt, in der du existiert: Ein Fenster, durch das du hindurchschauen kannst und wenn du nicht aufpasst, dann fängst du zu fantasieren an. Und du bist dir ganz sicher, dass es so ist. Und du selbst kannst dich ja nicht so vergackeiern – glaubst du. Was du dabei aber nicht bedenkst ist die Tatsache, dass die Vernunft und die Logik, mit der alle Fakten zusammenpassen, einzig und allein von dir stammen. Sie sind eine Eigenschaft deines Bewusstseins.

Doch dann kommt wieder der Toaster geflogen. Diesmal kackt er nicht nur. Er verprügelt dich nach Strich und Faden, bis du bewusstlos wirst. Und du bist dein Bewusstsein los und findest dich an einem noch größeren Sprossenfenster wieder. In jedem durch die Sprossen geteilten Fensterchen siehst du dich gleichzeitig diese vielen Welten beobachten und bemerkst, dass, obwohl sie gleich aussehen, es doch viele kleine unterschiedliche Details gibt. Und jedes Mal, wenn du dich auf eine der Sprossen-Welten konzentrierst, bist du plötzlich darin „gefangen“, dann es dauert wieder eine Zeit, bis deine Konzentration nachlässt oder ein neuer Toaster geflogen kommt, der dich erkennen lässt, dass du dich an einem Sprossenfenster befindest. Nach vielen solchen Erfahrungen glaubst du dann, du hast es geschafft, du bist der Natur deiner eigenen Realität auf die Schliche gekommen.

Und dann kommt dieser verflixte Toaster wieder, haut das ganze Fenster zu Kleinholz und – plopp –du befindest dich in einem riesigen Saal, groß wie eine Kirche, in dessen riesigen Fenstern abertausende Versionen von dir selbst stehen und durch Sprossenfenster schauen – alle ein klein wenig anders als jeder andere, und dann machte es -plopp - plopp – plopp- und wohin du dich wendest, überall, und in jedem Detail, siehst du dich selbst als spiegelnde Wirklichkeit, immer ein wenig anders, aber immer einmalig.

Nun frage ich dich: Ist es das, was wir Menschen Gott nennen? Oder ein Geschöpf mit der Fähigkeit sich unendlich oft zu spiegeln? Wer ist es denn, der sich spiegelt? Was spiegelt sich?

Gibt es überhaupt den Zustand einer objektiven persönlichen Existenz? Um die Antwort zu finden, liest du jetzt am besten ab dem Kapitel „Die Illusionen der n. Grade“ weiter.

Ich sehe dich, wenn du verstehst!

 

allesliebe

Hans, ... oder wie heißt DU?