Nah-Tod-Erfahrung und Out of Body Experience

Ich mache im Folgenden keine große Unterscheidung zwischen einer Nah-Tod-Erfahrung ( NTE ) und einer außer körperlichen Erfahrung (AKE), denn beide beruhen auf dem gleichen Prinzip.

Doch zunächst muss ich klar stellen, dass es im Moment keine, der Wissenschaft genügenden Beweise dafür gibt, was in einer NTE oder AKE passiert. Trotzdem kann die subjektive Erfahrung der Betroffenen nicht einfach abgetan werden. Wir stoßen hier mit aller Macht an die Grenzen unserer bisherigen Wissenschaft und müssen diese Grenzen überschreiten, wollen wir verstehen lernen, was und wer wir sind.

Wir müssen begreifen, dass es eine NTE Erforschung  auf das Zusammentragen statistischer Faktoren begrenzt ist . Die Natur einer NTE erschließt sich nur dem Erfahrenden. Es ist eine persönliche Kommunikation mit seinem größeren Wesen. In der NTE erfolgt eine Rückbindung an das System, das wir sind, bevor die Struktur des Körpers ihre Prägungen in unseren Geist gedrückt hat. Wir erleben in der NTE uns selbst, in unserem wesenhaften Kontext. Während einer NTE sind wir nicht an die durch Geburt erworbenen Regeln der irdischen Existenz gebunden. Diese Rückbindung in unser Selbst, lässt uns  die unbeschreibliche Liebe und den endlosen Frieden erleben. Wir kehren in der NTE in die Welt zurück, in der wir immer schon zuhause sind und aus der heraus, wir die existentielle Reise "Mensch" angetreten haben. Jeder der eine NTE gemacht hat, weiß um dieses "Zuhause-Gefühl" und wie schmerzlich es ist, wieder an die Prägungen  des Physischen gebunden zu werden.

Doch eines nach dem anderen. Ich schreibe dies aus der Position des Betroffenen, der selbst viele NTE- und AKE-artige Erfahrungen erlebt hat, die annähernd alle bisher aufgestellten Klassifikationskriterien erfüllen. Es ist nämlich nicht unbedingt ein klinischer Tod erforderlich um eine NTE zu machen. Der "klinische Tod" ist nur eine medizinische Definition die angibt, wann unsere bekannten Methoden versagen und wir nichts mehr tun können um das Wesen im Körper zu halten. Diese Definition ist abhängig von den vorhandenen elektronischen und chemischen Messmethoden. Der klinische Tod ist der Moment, indem Ärzte entscheiden nichts weiter zu tun, als das Wesen ziehen zu lassen. Diese, durch Messgeräte und Erfahrungswerte definierte Zäsur stellt, für die im irdischen Leben gebundenen Menschen, eine Endgültigkeit dar, die für Ihr Weiterleben unbedingt erforderlich ist.

Jedoch nicht für denjenigen, der den klinischen Tod "erlebt".  Schon allein der letzte Satz ist ein Paradox und zeigt, wie sehr wie mit der physischen Existenz des Körpers verhaftet sind. So wie man den Tod neu definieren muss, wenn man NTEs verstehen will, so muss man auch den Körper neu definieren.  Der Körper ist ein materielles Objekt, das soweit wir wissen, ab der Zeugung zu wachsen anfängt. Sein Wachstum wird zunächst durch die Resonanz der DNS gesteuert und später dient die so zusammengeballte Materie zur Speicherung der Lebenserfahrung. Gemäß dieser Resonanzen und gespeicherten Erfahrungen, erlebt das ihn bewohnende Wesen eine irdische Realität. Dabei ist es sehr fest an diese Resonanzen gebunden.

Eine NTE befreit dieses Wesen von den fixierenden Resonanzen der gespeicherten Erfahrungen und es nimmt sich in dem Maße, wie sich seine Schwingungen wieder ausdehnen, wieder selbst in seiner ursprünglichen Form und Umgebung wahr. Da die Erinnerungen an den Körper stark und frisch sind, bleibt eine Version der Körperform zu Beginn der NTE erhalten. Sie verblasst oder verändert sich jedoch, je länger die NTE andauert. Durch starke, extern auf den verlassenen Körper einwirkende Energie, werden die Resonanzen wieder angeregt und es erfolgt eine "Re-Animation". Was nicht weniger bedeutet als eine gewaltsame Re-Orientierung des Bewusstseins in die Speicherung des physischen Körpers.

 

Die physische Welt und unser Körper sind also nur ein Speicher, eine Behausung für uns, aus der wir mit etwas Übung  heraustreten und wieder eintreten können. Natürlich ist das den meisten Menschen nicht bekannt, denn sie haben diese Erinnerungen nicht mitgenommen und sie wurden ihnen auch nicht gelehrt. Unsere Wissenschaft untersucht meistens nur NTEs, die unter Einwirkung hoher Energien erfolgt sind. Sowohl beim Eintritt als auch beim Austritt. Die weniger spektakulären und doch genauso prägenden Erlebnisse erfolgen oft spontan in der Meditation oder im Yoga.
Hier reden wir dann meistens von AKE, einer "außerkörperlichen Erfahrung". Bis auf den Umstand des "klinischen Todes"  sind NTE und AKE die gleichen Erfahrungen: Die Trennung des Bewusstseins vom physisch definierten Umfeld. Für beide gilt auch: Dauern sie zu lange an, ist eine Rückkehr in den Körper nur mit Hilfe einer externen Intervention wie Elektroschock, Adrenalinspritze etc. möglich. Wenn der Körper jedoch zu sehr geschädigt ist, helfen auch keine "lebenserhaltende Maßnahmen" mehr.
Eine Rückkehr wird dann unmöglich.  

 

Ich möchte nun einige Kriterien anführen, die in der Medizin zur Identifikation einer Nahtoderfahrung herangezogen werden. Ich teile jedoch nicht die Ansicht, dass es "echte"  NTEs gibt, die den Kriterien entsprechen und "unechte", die es eben nicht tun. Eine NTE/AKE ist immer eine rein subjektive Erfahrung, nur dazu gedacht dem Erfahrenden mit einem erweiterten Wissen zu beschenken. Weil sie so subjekiv ist, kann eine Beurteilung des Erlebten durch einen "Anderen" traumatische Folgen haben oder in eine Art Manie führen, die den Erlebenden in eine ungeheure Isolation führen. Jede Beurteilung einer subjektiv als "wahr" erfahrenen Wahrnehmung trägt nämlich  die Gefahr in sich, dass der Erfahrende sich als minderwertig, naiv oder verrückt empfindet und  aus Angst vor einer Ausgrenzung seine Erfahrung in sich abkapselt. Daher ist bei der Anwendung der Kriterien die höchste Vorsicht und das größte Mitgefühl von Nöten.

 

1. Friede und Schmerzlosigkeit

    Alle Schmerzen im eigenen Körper verschwinden und werden oft durch ein freudiges Gefühl ersetzt.

2. Das Verlassen des Körpers

    Der Raum wird von einer Position außerhalb des Körpers wahrgenommen. Meist von oben, was die Annahme verdichtet,
    den Körper verlassen zu haben.

 

3. Das Tunnelerlebnis

    Es erscheint ein dunkler Tunnel vor dem Erlebenden, der ihn regelrecht hineinzieht. Am Ende des Tunnels befindet sich ein sehr
    helles Licht.

 

4. Lichtgestalten

    Am Ende des Tunnels treffen die Betroffenen auf Lichtwesen, die sie oft als bereits verstorbene Freunde oder Verwandte
    identifizieren. Es können jedoch auch fremde Personen sein.  Das in dieser Umgebung ausgestrahlte Licht wird als „heller als alles,
    was auf der Erde bekannt ist" beschrieben. Jedoch blendet es trotz seiner Helligkeit nicht. Meist ist auch eine Landschaft zu
    erkennen. Der Betroffene nimmt sich selbst als Lichtgestalt wahr

 

5. Das Lichtwesen

    Häufig kommt es zu einer Begegnung mit einem „höheren“ Lichtwesen, mit dem auch gesprochen wird. Je nach religiösem Glauben     wird es als Gott, Christus, Allah oder  „Hochheiliges“ bezeichnet. Dieses Wesen strahlt grenzenlose Liebe und Verständnis aus, ist
    aber auch die Instanz, die dem Betroffenen sagt, dass er zu seinem „irdischen Körper zurückkehren“ muss. 

 

6. Das Lebenspanorama

    Vor der Rückkehr in den Körper nimmt die Person in einem zeitlosen Panorama all seine Handlungen wahr, sowie deren
    positive und  negative Auswirkungen auf andere Menschen. Dabei kommen die Betroffenen zu der Erkenntnissen, die ihr Leben
    im Körper nach der Erfahrung prägen werden. 

 

7. Aufstieg zum Himmel

    Manchmal wird ein gen Himmel schweben wahrgenommen, bei dem der Betroffene durch alle physische Materie hindurchgeht,
    als ob sie nicht da wäre. Dann sieht er die Welt aus großer Höhe, wie es nur vom Weltraum aus möglich ist.  

8. Widerwillige Rückkehr

     Die meisten Menschen mit einer NTE sind enttäuscht, wenn sie feststellen, dass sie wiederbelebt wurden und sich wieder in ihrem
     bekannten Körper vorfinden. Die Empfindung des Körpers entspricht der Empfindung, die vor der NTE vorherrschte. Die
     Enttäuschung legt sich im laufe der Zeit und wird durch eine innere Freude und Zufriedenheit ersetzt, die sich über das ganze
    Leben nach der NTE ausdehnt.

 

9. Zeit- und Raumempfinden

    Räumliche und  zeitliche Grenzen sind während einer NTE  nicht vorhanden.  Der Betroffene kann einen Ort denken und befindet
    sich unmittelbar dort. Oft reicht es aus an einen bestimmten Menschen zu denken um bei ihm zu sein. Meist sind diese Ortswechsel
    anhand von Details wie Uhrzeit, Wetter, Kleidung in Gesprächen mit den Besuchten überprüfbar. Ein Zeitgefühl existiert  
    nicht. Die NTE kann im subjektiven Empfinden des Betroffenen eine Sekunde gedauert - oder zehntausend Jahre gedauert haben. 

 

10. Das Gefühl, tot zu sein

      Der Betroffene realisiert bewusst, dass er tot ist. Meist nach Wahrnehmung "seines" Körpers, den er als getrennt von sich erlebt.
      Es kann auch die Realisierung sein: Ich bin aus meinem Körper raus, gefolgt von einem unbändigen Drang wieder "hinein" zu
      kommen, bzw. eine panikartige Angst, nie wieder hineinkommen zu können. 

 

Nicht alle Kriterien müssen zusammen auftreten oder gleich stark ausgeprägt sein. Die irdische Zeit für eine NTE kann von wenigen Sekunden bis hin zu Tagen reichen und der Körper kann von "klinisch Tod" bis komatös erscheinen. Es gibt Berichte denen zufolge der Betroffene erst wieder in seine irdische Existenz zurück kam, als sein Körper in der Behandlung des Leichenbestatters war.

 

Natürlich ist hier viel Raum für Spekulation. Eines ist jedoch sicher: Das Bewusstsein des Menschen ist nicht an den Körper gebunden. Es kann Erfahrungen sammeln, wenn die Körpersysteme nach gängiger medizinischer Ansicht nicht mehr funktionieren. Wir sollten diese Erkenntnis mit der gleichen Wirkkraft behandeln, wie die Erkenntnis von Nikolaus Kopernikus, der entdeckte, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. 

 

Noch ein Wort zum Abschluss:
Wenn du ein Betroffener bist, der NTE oder AKE Erfahrungen hatte und dich bis heute noch nicht getraut hast darüber zu sprechen oder wenn du Erfahrungen gemacht hast, die du dir selbst nicht erklären kannst, oder andere dich für "verrückt" erklären, wenn du versuchst darüber zu sprechen, dann findest du Hilfe auf den folgenden Websites:

http://www.reset-center.de/coaching-meditation-bergheim/

http://www.netzwerk-nahtoderfahrung.org/

 

Zum Thema passende Bücher:

Pim van Lommel: Endloses Bewusstsein

Alexander Eden:  Blick in die Ewigkeit

Sabine Mehne:  Licht ohne Schatten

weitere...

 

Thema auf Youtube:

https://www.youtube.com