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Wer bin ich - Reines Gewahrsein

 

Ich bin reines Gewahrsein. 

 

Im ersten Teil habe ich gesagt: "Das Bewusstsein muss ruhen. Damit ist gemeint, dass das Wissen des Bewusstseins weitgehend unberührt bleiben muss, damit die Erfahrung des Schöpfers gemacht werden kann. Das makellose Glück kann nur erfahren werden, wenn es keine relativen Beziehungen mehr gibt. Nur wenn das Bewusstsein inaktiv ist, kann das "Unwissbare" aus dem "unbewussten Sein" aufsteigen." Es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass es ohne aktives Bewusstsein auch kein Gewahrsein gibt. Das Bewusstsein ist immer mit einem "ich" Gedanken verbunden. Das Gewahrsein jedoch nicht. Das Gewahrsein sagt: Es gibt ein Bewusstsein, nicht: Ich HABE ein Bewusstsein. Es sagt: Es denkt und nicht: ich denke! Es existiert kein Ich-Gedanke im Gewahrsein. 

 

Frage ich mich tief genug wer ich bin, folgt unweigerlich die Antwort: "reines Gewahrsein". Dieses Gewahrsein ist leer und bewegungslos. Sobald es sich aber selbst gewahr wird, entsteht aus ihm sofort eine Formkraft: Bewusstsein. Mit dem Entstehen von Bewusstsein, erscheint auch sofort die Realität einer Welt. Die alte Bezeichnung "Sat-Chit-Ananda" gibt dafür bereits den Hinweis, dass es sich um eine sich selbst bedingende Trinität handelt, die keinem zeitlichen Prozess folgt. Wenn Ananda ist, ist auch Chit ist auch Sat. Diese drei Komponenten stehen in einem nicht-lokalen und nicht-zeitlichen Zusammenhang, der unser gewohntes kausales Denken überfordert. Seine Zeitlosigkeit ist für uns unvorstellbar, doch müssen wir diesen Prozess als Raum- und Zeit behaftete Wesen einleiten, um zu dem zu werden, was wir wirklich sind. Es ist an dieser Stelle der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeit geschuldet, dass es klingt als ob dieser "Prozess" sich in Raum und Zeit abspielen würde. Dem ist nicht so. Es kommt dem "Suchenden auf dem Weg" nur so vor. Es ist Teil seiner Illusionen, die er sich von seiner wahren Existenz macht. Diese Illusionen enden, wenn das Bewusstsein aufhört, immer neue Objekte zu erfinden und damit immer neue Variationen der Realität entstehen lässt. Alle diese Realitäten, alle objektiven Welten, alle Illusionen hören in dem Augenblick auf zu existieren, wenn das Bewusstsein zur Ruhe kommt und inaktiv wird. Übrig bleibt: reines Gewahrsein.

 

Die Welt ist eine Kräuselungen auf dem reinen Gewahrsein 

 

Solange jedoch das Bewusstsein mit dem Gewahrsein verwechseln, ist es unmöglich, dass sich das wahre Wesen, das Selbst, der Schöpferkern, zeigt. Damit wir erkennen können wie wir wirken, muss der Spiegel des Bewusstseins vollständig klar und ruhig sein. Nur so können wir uns als die Kraft erkennen, die sich in "Ananda-Chit-Sat" = "Kreativität-Information-Welt" manifestiert. Zuerst erschafft das reine Gewahrsein Kreativität, die wir als Bewusstsein erleben und in dem Information zu endlichem Wissen vor einem unendlichen Hintergrund des Unwissens werden. Im gleichen Moment erschafft das Bewusstsein die vielen Formen der Welt. (Das ist kein zeitlicher Prozess!) Im persönlichen Bewusstsein des Menschen fängt das mit dem Quantenvakuum (Nullpunktfeld) an und geht über die Vorstellungen von Energie, subatomaren Bausteinen, Atomen, Molekülen über Pflanzen, Tiere Menschen bis hin zu Planeten, Galaxien und realen und geahnten Universen.    

 

Das reine Gewahrsein ist alles, was wir vom "Geist" erfahren können. Dieser Geist ist das reine Gewahrsein. Ob darin mehr Eigenschaften existieren, bleibt uns für ewig verschlossen, denn sobald sich das Bewusstsein regt, um etwas zu analysieren, verschwindet das Gewahrsein. Der Geist ist eine wundersame Kraft, die uns Bewusstsein schenkt, sich aber nicht zu erkennen gibt. Der Geist ist der Ursprung von Bewusstsein, sämtlicher Informationen, aller Gedanken, Dinge, Gefühle und Erfahrungen. Doch ohne ein Bewusstsein, Gedanken, Wahrnehmung oder Erfahrung gibt es für uns keinen Geist zu erkennen. Deshalb halten wir die Tätigkeit des Bewusstseins für eigenständig, obwohl es nur die Tätigkeit des Geistes gibt, der durch ein Bewusstsein wirkt und so die Schöpfung entstehen lässt. Ohne diese Tätigkeit verschwindet das Bewusstsein. Ohne Bewusstsein gibt es keine individuelle Realität, kein Leben, keine Welt. Im tiefen Schlaf gibt es weder Bewusstsein, noch Gedanken und auch keine Welt. Im Wachen und im Träumen jedoch erscheinen die Gedanken und deshalb existiert auch jedes Mal ganz zuverlässig eine entsprechende Welt.

 

Das Bewusstsein ist also etwas, das an- und abgeschaltet werden kann. Man kann es "haben" oder auch nicht. Üblicherweise sprechen wir von unserem Bewusstsein. Das impliziert, dass ich weiß, dass ich es habe. Wenn ich aber etwas haben kann, dann muss es von mir getrennt sein. Dass "ich" Bewusstsein bin, ist also eine Annahme des Tamagotchis und daher fürchtet es den bewusstlosen Zustand. Doch was ist mit jenem Wesen, dass sagen kann: »Ich habe Bewusstsein!« und das weiter existiert, wenn das Bewusstsein ausgeschaltet ist und als Tamagotchi neu erscheint, wenn das Bewusstsein wiederkommt? 

 

Es ist ein Paradox, aber es existiert kein Wesen zu dem wir werden, wenn sich das Tamagotchi auflöst. Da ist nur die Gesamtheit aller möglichen Informationen, die übrig bleibt, wenn sich das "Bewusst(e)-Sein" auflöst. Aus dieser existierenden Informationswolke kommt das Tamagotchi wieder hervor, wenn wir uns wieder bewusst werden. Diese Gesamtheit aller Informationen nenne ich der einfach »Geist«. Dieser Geist ist das Grundmaterial aus dem Bewusstsein ist. Geist hat weder Bewusstsein noch Absichten oder Ziele. Geist ist, was wir als einen statischen Aspekt von Information ansehen können. Geist ist einfach da. Indem wir in ihm aktiv werden, stellen wir den dynamischen Aspekt der Information dar, die Beziehungen und Relationen und Vernetzung. Uns gegenüber ist der Geist »interdimensional«. Für uns ist die Informationswolke unendlich und wir ordnen sie in Raum und Zeit Dimensionen. So erschafft das Bewusstsein unsere Welt, ohne das wir als "Wesen" etwas dazutun. Für uns erscheint die Fülle der Informationen als Leere, die zwischen unseren Dimensionen existiert. Da Dimensionen Schöpfungen des Bewusstseins sind, können wir einen  »Null-dimensionalen« Geist nicht erfassen. Er ist das immer unfassbare Zentrum, um dass sich alles entwickelt. Obwohl dieser Kern des Bewusstseins gedanklich nicht zu erfassen ist, ist seine Anwesenheit erfahrbar.

Dem Bewusstsein stellt sich der Geist als die Quelle aller Informationen dar, eine abgrundtiefe schwarze Leere. Aber diese Leere ist nur eine Interpretationen des erfahrenden Bewusstseins. Der Geist selbst bleibt immer unberührt. Seine Informationen verdampfen in das wahrnehmende Bewusstsein, das seine Wahrnehmungen zu einer universalen Akasha-Chronik strukturiert. Bewusstsein kann Geist nur durch Information erfahren. Dieser Vorgang des Verströmens von Information in das empfindende Bewusstsein ist die erste und einzige Bewegung, die es gibt. Egal welche Information ins Bewusstsein eintritt, sie wechselt aus dem allgemeinen, ursprünglichen, unbewussten Geist, in einen konkreten, bewussten Zustand über. 

Diese Verwandlung ist Liebe. Sie ist der Antrieb unserer Lebenskraft, die alles in Bewegung hält. Ohne diese Transformation des Potentiellen in das Konkrete, gäbe es keine Schöpfung. Es gäbe gar nichts, auch nicht mich, der das schreibt und nicht dich, der das liest. Nicht einmal so etwas wie Leere. 

 

Es spielt daher keine Rolle, wie tief wir mit unserem Verstand in diese Geheimnisse eindringen. Es ist immer »Liebe«, die uns begegnet. Sie ist die »Fleisch gewordene Information«, das Alles-Was-Ist. Liebe ist das, was wir vom »Geist«, wahrnehmen können. Die Liebe ermöglicht uns, zu sein. Sie ermöglicht überhaupt erst Bewusstsein und sie entsteht im Kern, im Ursprung von Allem-Was-Ist. Aber es gibt keinen Fluss der Liebe, der von irgendwoher kommt und irgendwohin geht. Zeit und Raum sind Dimensionen, die vom wahrnehmenden Bewusstsein erschaffen werden, das selbst Liebe ist. Information, Liebe und Bewusstsein sind die drei untrennbaren Aspekte des Geistes. 

Für den Verstand gibt es dafür jede Menge Erklärungen in seiner Quantenphysik. Doch er stellt noch nicht die richtigen Fragen. Steven Hawkins Theorie von der Strahlung schwarzer Löcher, kann ein Modell liefern, mit dem anschaulich wird, wie Information aus dem potentiellen Zustand in den konkreten Zustand transformiert. Doch wir müssen nicht alles verstehen. Wir haben ein »Organ«, mit dem wir Liebe direkt wahrnehmen und umsetzen können. Es ist unser Herz. Mit der Herzweisheit können wir erfahren, dass wir die konkreten Spiegelbilder des schöpferischen Geistes sind. Wir können begreifen, dass uns nur die Programmierung unseres Bewusstseins bisher davon abgehalten hat, ein Abbild dieses Schöpfer-Kerns zu sein.

 

Den Schöpferkern auf die Welt zu bringen, ist nicht auf dem »Instant-Weg« möglich. Es kann nur durch das allmähliche Ablegen der vom Verstand angesammelten Überzeugungen gelingen. Wenn wir auf unser Herz hören, dann wissen wir sofort, was richtig und falsch ist, was wir tun oder lassen sollten. Wenn wir dann auch noch den Mut aufbringen, dem Herzen zu folgen und zu tun, was wir fühlen, dann haben wir einen evolutionären Quantensprung gemacht, der unsere Zukunft verändert. Das Herz weiß das schon lange, aber es ist zu liebend, als dass es dem Verstand Vorschriften machen würde. Es wartet ab, bis der Verstand von selbst seine Verliebtheit in Welt, Wahrheit und Wirklichkeit aufgibt. Es ist, wie es ist, sagt die Liebe und das ist eines der größten und einfachsten Geheimnisse der Welt.

 

weiter zu Teil 3

 

alles liebe
Hans

 

 

PS: Übungen zum energetischen Loslassen nicht mehr benötigter Schöpfungsenergie findest du in meinen Büchern "Master Reset" und "Erfüllung" oder du triffst Menschen, die diesen Weg  bereits  gehen in meinen Seminaren und Workshops